Unsere persönlichen Erfahrungsberichte

Wie fange ich an?

Eine prima Anleitung und Antworten auf sehr viele Fragen sind auf folgender Homepage zu finden
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Wie finde ich einen Aquarienverein? von Silvia Lange

Es war im November 1995, als wir auf der Suche waren, nach Leuten die unsere Interessen teilen. Wir hatten uns ca. ein halbes Jahr vorher ein Aquarium angeschafft und hatten nun 3–5 Fragen dazu. Also machten wir uns auf die suche nach Vereinen. Als erstes waren wir in einem Verein in unserer Nähe, wobei ich hier keine Namen nennen möchte. Dort gestaltete sich der Vereinsabend mit einem Diaabend über eine Rundreise durch Kasachstan. Irgendwie nicht viel über Aquaristik. Wir als Gäste wurden erst einmal total ignoriert. Als der Vortrag beendet war, gesellte sich dann der Vorsitzende zu uns, überreichte uns einen Aufnahmeantrag und informierte uns über diverse Aktivitäten, die in diesem Verein stattfänden:
Als da wären: Wir veranstalten regelmäßig Eisbeinessen und Skatabende. Zwischendurch machen wir auch mal so einen kleinen Tanztee usw.
Hä, dachten wir uns: "Haben die auch Fische und will der nicht wissen, warum wir hier sind?"
Nee, das war uns nichts. Also nächster Verein! In der "Zweiten Hand" lasen wir eine Anzeige eines Vereins im Märkischen Viertel. Na ja, nicht gleich um die Ecke, aber "schaun mer mal".
Wir also hin und siehe da! Da saßen etwa 6 Leute um den Tisch herum, lockere Atmosphäre, nette Begrüßung und jetzt kommt’s: Die alles entscheidende Frage! "Hallo, stellt euch doch mal vor, und was pflegt ihr denn so für Fische? Was führt euch denn hierher? Wenn ihr Fragen habt, dann schießt mal los!"
Holla, das war’s, hier sind wir richtig. Wir wollten ja nicht tanzen, essen und Karten spielen, wir wollten uns über unser Hobby austauschen, und das konnte man hier offensichtlich.
Wir jedenfalls fühlten uns sofort pudelwohl und sind bis zum heutigen Tage dabei geblieben. Den Aufnahmeantrag muß man hier übrigens nicht sofort ausfüllen. Gern kann man vorher ein paar "Schnupperabende" besuchen.
Natürlich gibt’s in unserem Verein auch Aktivitäten, die nicht ausschließlich mit Aquaristik zu tun haben. Im Vordergrund steht bei uns jedoch bis heute unser schönes und vielseitiges Hobby.
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Aquarienfotografie

Vielleicht hat ja schon mal jemand verzweifelt versucht, SCHÖNE Fotos seiner Lieblinge, die da im Becken herumschwimmen, zu machen. War jedes Mal nur eine Spiegelung des Blitzlichtes drauf? Oder schwamm der Fisch längst in einer anderen Ecke des Aquariums, ehe die Kamera endlich auslöste? Vielleicht sollte aber auch ein Kleinerer fotografiert werden, doch ein Großer drängelte sich vor!
Siegfried Bäsler hat sich ausgiebig mit dieser Problematik auseinander gesetzt. Er weiß, welche Fehler gemacht werden und gibt u.a. in Workshops Tipps und Anleitungen. Aber überzeugt euch selbst, dass er sein Handwerk versteht (wie immer mit einem Klick zu vergrößern)!

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Fotoworkshop bei Siegfried Bäsler von Martina Köhler

Nach einem gelungenen Vortrag über Aquarienfotografie (Nah- und Makrofotogafie ),gehalten von Siegfried Bäsler, im Rahmen unseres Aquarienvereins, habe ich mich entschlossen auch mein Aquarium zu fotografieren. Als blutiger Laie ,mit minimaler und zum Teil antiquierter Ausrüstung fehlten mir noch die Grundlagen zum fotografieren. Die richtige Anleitung und Übersetzung des in der Fotografie üblichen Fachchinesisch!
Dazu bot mir ein Fotoworkshop bei Siegfried Bäsler die Gelegenheit. Siegfried hielt den Workshop in einem kleinem Rahmen (mit fünf Teilnehmern) ab. Nach einer Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer, in der jeder auch kurz seine Erwartung an den Workshop anriss, führte er uns in die Grundlagen der Fotografie ein.

Übersicht über die physikalische Grundlagen der Fotografie,(Blende,Zeit, Tiefenschärfe, Filmempfindlichkeit, Körnung).
Im Anschluss dieser sehr plastischen und verständlichen Einführung wurden Fragen gestellt und beantwortet. Jeder hatte genügend Zeit, die Informationen zu verarbeiten und auf seine Ausrüstung umzusetzen. (Jeder hat daraufhin seine Ausrüstung in die Hand genommen!)

Mit den Grundlagen zur Nah-und Makrofotografie ging es dann weiter. Natürlich wieder so professionell, anschaulich und verständlich wie bisher.

Definition der Nah-und Makrofotografie
Bildwinkel - Brennweite des Objektivs
Naheinstellungsgrenzen - Objekt und Objektiv
Makroobjektive
Nahlinsen
Einsatz von Zwischenringen
Kupplungsringe (werden benutzt um zwei unterschiedliche Objektive Kopf an Kopf zu schrauben)
Schärfentiefenbereich - Blende - Festlegung des Fokuspunktes

FAZIT:
Je nach Etat und Abbildungsmaßstab stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
NAHLINSE ZWISCHENRING KUPPLUNGSRING BALGEN MAKROOBJEKTIV

Nach einem leckeren Mittagessen (einem hervorragendem Catering) gingen wir zum praktischen Teil über. Dazu hatte Siegfried zwei 54Liter Aquarien mit Fischen und Pflanzen aufgebaut. Jeder Teilnehmer hatte Gelegenheit sein neu erlangtes Wissen jetzt praktisch änzuwenden! Also fotografierte man die Aquarien und stieß auf weitere Herausforderungen:

Lichtmangel
Lichtüberschuss - Reflexionen
Schatten
Spiegelungen
Farbfehler

Worauf wir dann zu einem weiten theoretischen Teil des Workshops kamen, um genau diese Probleme zu behandeln. Die häufigsten Fehler und wie man (also ich) sie vermeiden kann: Licht einer normalen Aquarienbeleuchtung ist nicht ausreichend für die Fotografie!

Warum extra Licht ?
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten!
Reflexe - Der richtige Winkel macht es!!
Das gleiche gilt für Fische und Kies!
Unschärfe als Problem!

Nach dem Lösen dieser Problematiken und den grundsätzlichen, aber einfachen Regeln, ging das Fotografieren wieder los! Da die Einhaltung aller Techniken meist noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt, bekamen wir von Siegfried auch die Grundlagen zur Bildgestaltung eindruckvoll vermittelt!

Geschmack
Wahrnehmung
Anspruch - der Geist beschäftigt sich mit dem Bild
Emotionen - Harmonie
Farben - Emotionen
Verhaltensweisen des Objektes
der goldene Schnitt - inneres Gleichgewicht = HARMONIE
die Blickrichtung
der farbliche Gegensatz

Mit der Bewusstmachung und Erarbeitung dieser Attribute hat uns Siegfried die Mittel und Möglichkeiten gegeben, schöne Fotos zu machen!

Fazit: Es hat mir riesigen Spa&stlig; gemacht und ich habe eine ganze Menge gelernt. Jetzt heißt es für mich noch zu Hause erst mal üben, üben und nochmals üben!

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Hilfe, ich möchte ein Aquarium von Silke Ristau

Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich plante ein Aquarium anzuschaffen. Ich dachte so was, sei ganz einfach: Aquarium kaufen, aufstellen, Wasser, Pflanzen, Fische rein und fertig. Ach so ja; da war ja noch was mit der Filterung! Doch so einfach war es dann doch nicht. Nachdem ich mir Fachbücher besorgt hatte, ging es los.

I. Die Größe eines Aquariums

Wie viele, die neu in dieses Hobby einsteigen, wusste auch ich nicht, dass je kleiner ein Aquarium ist, desto mehr Arbeitsaufwand hat man damit. Bei einem kleinen Aquarium muss man viel häufiger einen Teilwasserwechsel vornehmen als bei einem größeren Becken. Da eine größere Menge Wasser viel mehr Abfallstoffe aufnehmen und verarbeiten kann und eine relativ gleich bleibende Wasserqualität so leichter zu erhalten ist. Auch lässt sich ein größeres Becken leichter dekorativ gestalten. „Na gut" dachte ich bei mir. Also sollte das Aquarium, welches ich plante, wenigstens die Größe 100 x 50 x 40 cm haben.

II. Der Standort

Als nächstes musste man sich Gedanken machen, wo soll es stehen? Vielleicht am Fenster? „Oh mein Gott bloß nicht!“ schrie mein Mann. "Hast du das Kapitel über den Standort nicht gelesen?" Ein Aquarium, das direkt am Fenster steht (besonders am Südfenster), bekommt zuviel Tageslicht, dieses zieht eine schnelle Veralgung nach sich. Auch ein Platz gegenüber dem Fenster ist nicht zu empfehlen, da sich das Tageslicht im Aquarium spiegeln kann.
Der beste Standort wäre also: Im Winkel zu Fensterflächen. Jetzt wussten wir also schon mal, wie groß es wird (ca.) und wo unser Aquarium stehen soll. Nun stellte sich die Frage, welchen Fische wir ein neues Zuhause geben sollten. Also los zum nächsten Zoofachhändler und schauen, was es alles so gibt an Fischen. Sollten es Salmler oder Buntbarsche, vielleicht aber ein paar Guppys sein? Schön waren sie alle, aber auch hier wurden wir aufgeklärt:

III. Die richtigen Fische

Welche Fische man sich aussucht, ist enorm abhängig von der Größe des Aquariums. Man sollte bedenken, dass Fische, die mit 4 cm beim Händler gekauft, eine stattliche Größe von 18 oder mehr cm erreichen können. So kann der Elfenwels, den wir als Jungfisch mit 6-8cm erwerben, leicht eine Länge von 100 cm erreichen. (Was tun, wenn das Becken nur 100cm Kantenlänge hat!) Auch sollten die Fische im Aquarium miteinander harmonieren und sich nicht bekämpfen oder gar sich gegenseitig auffressen, auch wenn ein Guppy eine leckere Abwechslung auf dem Speiseplan eines streitlustigen Raubfisches darstellt. So sollte man sich vorher genau informieren, welcher Fisch welchen Anspruch an seinen Lebensraum Aquarium stellt.

Nachdem wir nun auch wussten, welche Fische wir in unserem Aquarium vergesellschaften wollten, machten wir uns schlau über das technische Zubehör, Licht, Filter und Heizung. Und nicht zu vergessen Bodengrund, Wurzeln, Steine und am Wichtigsten: Aquarienpflanzen. Aber da lassen Sie sich am besten in einem Aquarienverein beraten, denn dort sind Hobbyaquarianer vereinigt, die keine Profitgedanken bei der Beratung haben. So mancher Zoofachhändler denkt bei der Beratung nur an seinen Umsatz und verkauft Ihnen viele Dinge, die man nicht gebrauchen kann. Von den Vereinen werden Sie dann auch an Fachhändler verwiesen, von denen Sie fachkundige Beratung erhalten und bei denen Sie die Dinge, die Sie noch benötigen, erwerben können.
Wir kauften uns ein Aquarium von 120 x 70 x 60 cm und entschieden uns für ein Gesellschaftsbecken mit Molly`s, Platy`s, Guppy`s, Neon`s und ein paar Harnischwelsen (Loricariidae).

Soll ich Ihnen sagen, dass ich doch einen kleinen Fehler bei der Höhe meines Becken`s gemacht habe? Wenn ich intensiv in der Nähe des Bodengrundes arbeiten muss, brauche ich eine Leiter. Taucherbrille und Schnorchel inbegriffen. Um auf Taucherbrille und Schnorchel zu verzichten, sollten Sie unbedingt beim Kauf an die Höhe denken. Ich muss immer einen Teilwasserwechsel machen. Aber ein Teilwasserwechsel ist ja gut, der sollte sowieso regelmäßig mindestens aller 14 Tage gemacht werden, um mit dem Wasser die Schadstoffe aus dem Aquarium zu entfernen.

Bis jetzt macht mir die Aquaristik jedenfalls viel Spaß. Und nun Tschüs bis zum nächsten Mal. Da schreibe ich Euch, was ich alles über pH- Werte, Schnecken, Krankheiten und Co. gelernt habe.

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Das Diskusaquarium von Lutz Rieger

Diskusfische sind keine Schwarmfische, doch leben sie gerne in Gruppen. Daher sollte das Aquarium nicht kleiner als 250 l, für höchstens vier ausgewachsene Fische, sein. Ab 300-Liter-Becken rechnet man mindestens 50 l Wasser für jeden ausgewachsenen Diskus. Das Becken sollte mindestens 50 cm hoch sein. Da die Tiere Versteckmöglichkeiten aus Moorkienholz brauchen, muss die Beckentiefe möglichst hoch sein, damit man ihnen Rückzugs- und Ruhezonen im hinteren Becken einrichten kann. Diese Wurzeln müssen unbedingt aus Moorkienholz oder Mooreiche sein, da andere Holzarten die Wasserqualität beeinträchtigen, zu Fäulnisprozessen führen, und die Fische schädigen können. Der Bodengrund darf nicht zu grob und muss feinkörnig sein, kalkfreier Kies mit einer Körnung von 1 - 3 mm ist eine gute Wahl. Diskusfische mögen keinen zu hellen Bodengrund. Für einen guten Pflanzenwuchs mischt man den Kies mit einem nährstoffreichen Spezialboden, und bringt diese Mischung als untere Bodenschicht ein. Wenn man eine Bodenheizung verwenden will, wird diese vorher an der Bodenplatte befestigt. Ansonsten genügt auch ein Heizstab. Als Pflanzen eignen sich besonders die verschiedenen Amazonas- Schwertpflanzen (Echinodorus), die man in kleinen Gruppen anordnet, damit die Diskusfische noch genug Schwimmraum haben. Auch Cabomba, einige Pflanzen aus der Gruppe der Cryptocorynen, Anubias, Tigerlotus und Javafarn eignen sich zu Bepflanzund des Diskusbeckens. Die Wahl der Filterung bleibt jedem selbst überlassen, egal ob man mit einem Innenfilter, mit einem Aussenfilter oder mit einem Biofilterbecken arbeitet, wichtig ist die Pflege und gründliche Reinigung und der mindestens 10 - 14 tägige Wasserwechsel von 1/3 des Beckeninhaltes.
Ich wünsche jedem, der sich ein Diskusbecken einrichtet, viel Erfolg und Freude mit den Diskusfischen.

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Vom Terrarianer zum Aquarianer (Teil I) von Dirk Köhler

1984 war´s, da konnte ich endlich eine kleine Einzimmerwohnung mein eigenes Reich nennen. Wenige Wochen später war klar, es muß auch noch ein wenig Gesellschaft her.
Von einem ehemaligen Mitlehrling wusste ich, das seine Mutter Frösche hielt und züchtete. Nachdem ich mich einige Stunden mit der Mutter meines Freundes unter- halten hatte, zog ich mit einem 60ér Becken und 3 Rotbauchunken wieder ab.

Was danach folgte konnte ich bis dato noch nicht ahnen. Innerhalb weniger Wochen füllte sich meine Wohnung mit Terrarien, wo unter anderem zahlreiche afrikanische Riedfrösche, südamerikanische Pfeilgiftfrösche und australische Korallenfinger ihr neues Heim bezogen.
Zeitweise standen bis zu 30 Terrarien in meiner- nun inzwischen zu engen- Wohnung. Ende 86 war der Spuk vorbei, da ich für einige Monate beruflich nach Stuttgart musste. Meine Wohnung hatte nur eine Ofenheizung, deshalb konnte ich die Tiere leider nicht behalten und musste so ziemlich alles veräußern, bis auf ein Pärchen Leopardgeckos (die über den Winter bei meinen Eltern unterkamen) und ein Becken voller Black Mollys, die ich eigentlich als Futtertierzucht für meine Wasserschlangen gehalten hatte.

Als ich dann Mitte 87 wieder endgültig nach Berlin kam, waren auch die Mollys noch da. Tja, es kam, was kommen musste. Es wurden Aquarien angeschafft. Bald standen ein 120, ein 160 und ein 300 Liter Becken in der- schon wieder zu klein gewordenen- Wohnung herum.

Buntbarsche und Killis hatten es mir besonders angetan und deshalb bezogen mehrere Aphysemion das 120ér Becken, Altolamprologus calvus und Neolamprologus ocellatus wanderten in das 160ér Becken und in das 300ér Becken zogen einige Apistos.
Ende 89 lernte ich meine jetzige Frau kennen. Bis dahin wurde das 300 L Becken gegen zwei kleinere Becken ausgetauscht. Meine Frau war von der Aquaristik auch begeistert und so wurde auch für ihre Wohnung ein Becken angeschafft.

Bis Mitte 92 war es geschafft, ich war bei meiner Frau eingezogen!!!
Prompt stand der nächste Umzug vor der Tür, wir hatten nämlich erfahren, das wir bald zu dritt wären.
Also auf in eine Einliegerwohnung im Märkischen Viertel. Dort konnten wir allerdings die Decken nicht mehr so belasten, also beließen wir es bei einem 60ér Becken. Im Badezimmer allerdings, stand dann plötzlich ein 2,00m Becken mit drei Wasserschildkröten und im Wohnzimmer ein „Meterbecken“ mit einem Pärchen Rollschwanzleguane.

Mitte 94 ging es nach Zerwürfnis mit unseren Vermietern zurück in den Wedding. Leider war inzwischen die Gerichtstraße zur Durchgangsstraße geworden. Durch die vielen LKW war es unmöglich geworden, ein Aquarium aufzustellen, weil wir im Versuchsbecken echten Wellengang hatten.
Also blieb es solange bei den Rollschwanzleguanen. Hinzu kamen allerdings doch noch ein paar Vogelspinnen. Wir konnten es wirklich nicht lassen.

Als 97 unsere Tochter zur Welt kam und wir wenige Monate später herausfanden, dass dieses Kind im Gegensatz zu unserem Sohn ein Kletterkünstler war, mussten die Spinnen wieder ausziehen.
98 stand dann mal wieder ein Umzug ins Haus, wieder zurück ins Märkische Viertel. Diesmal hoffentlich das letzte Mal. Ein 60ér Becken hatten wir immer noch. Und dann ging es wieder los, eine Tante meiner Frau wollte das Becken ihres verstorbenen Mannes loswerden. Sofort hieß es, Dirk und Tina wären die Richtigen dafür. Gesagt , getan, wir holten uns unser erstes größeres Becken ab. Das war Anfang 2001.
Stolze 120 Liter zierten das Wohnzimmer. Drinnen tobten ein Skalar und einige Neons herum. Es kamen dann noch mehrere Otocinclus, ein Pärchen Kakadu- zwergbuntbarsche und 3 weitere Skalare hinzu. Dann wurde das Becken wieder einmal zu klein.

Mitte 2001 kam dann das ultimative Angebot in der Zweiten Hand, 250 Liter mit Unterschrank, Beleuchtung, Zubehör und Fischen für sage und schreibe 100 DM. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen (meine Frau übrigens auch nicht).
Die Fische wurden veräußert, es waren Malawis (nicht unbedingt mein Interesse). Inzwischen steht neben diesen beiden Becken, von denen das Große mit südamerikanischen und das kleinere mit asiatischen Fischen gefüllt sind, noch ein 120 Liter Becken in der Essecke. Bei meinem Sohn steht inzwischen ein Terrarium mit einem Trio Leopardgeckos. Womit wir dann wieder bei den Wurzeln wären.

Ach übrigens, meine Tochter wünscht sich seit ihrem zweiten Lebensjahr ein Chamäleon und sie ist jetzt sechs Jahre alt. In vier Jahren lasse ich dann auch darüber wieder mit mir reden. Na ja, mal sehen wie es bei uns weitergeht, das Leben hält ja immer wieder Überraschungen bereit.

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Vom Terrarianer zum Aquarianer (Teil II) von Dirk Köhler

Inzwischen sind seit dem ersten Teil zwei Jahre ins Land gegangen. Kurz nach dem ersten Bericht wurde das größere Becken auch zu einem Asienbecken, in dem sich dann vier Betta akarensis tummelten. In dem kleineren Becken wurde der Besatz immer mal wieder geändert, weil ich immer noch nicht wirklich das gefunden hatte, was ich eigentlich wollte. Dann fand ich auf einer Börse hier in Berlin ein Pärchen Betta albimarginata und kam mit dem Verkäufer ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er auch noch andere Kampffischarten hielt und das interessierte mich dann doch.
Irgendwann besuchte ich ihn dann auch zu Hause. Und sah bei ihm einen roten Betta splendens, aber nicht die üblichen Zoohandlungstiere, sondern ein Tier, das ich heute als Delta (Form der Schwanzflosse) bezeichnen würde. So einen musste ich auch haben! Tatsächlich zog ich später dann mit einem Männchen und zwei Weibchen wieder ab. Die Tiere kamen in das 80er Becken im Wohnzimmer. Nun wurde noch ein wenig umgebaut. Es wurden unter dem 80er Becken noch 4 kleine Zucht/Aufzuchtsbecken postiert. Beleuchtet mit 7W Energiesparleuchten und gefiltert mit den sogenannten Blubberfiltern. Darin wurde dann das Betta-Männchen einquartiert. Kurze Zeit später kam das Weibchen dazu. Inzwischen habe ich gelernt, und es wird jetzt etwas anders praktiziert! Jedenfalls hatte ich am nächsten Tag ein schönes großes Schaumnest mit Eiern. Das Weibchen wurde heraus gefangen, soviel wusste ich schon und das Männchen erst einmal in Frieden gelassen.
Als die Kleinen dann 2-3 Tage später freischwammen, wurde auch das Männchen umgesetzt. Ich hatte vorher noch nie Labyrinthernachwuchs und diese Jungen waren wirklich fürchterlich klein.
Also kam die Ernährungsfrage auf. Artemia? Naja, probieren. Und siehe da, die kleinen Racker schafften es tatsächlich, eine Artemianauplie zu überwältigen. Futterfrage gelöst!
Tja, das nächste Problem kam dann so mit ca. einem Monat Lebensalter. Die Jungen waren zu groß für das Zuchtbecken. Der Bestand im 80er Becken war zum Glück nicht mehr allzu hoch, also rein mit den Jungtieren.
Nach drei Monaten stand ich wieder vor einem Problem. Die kleinen Männchen konnten sich so langsam untereinander nicht mehr leiden. Also separieren. Aber wie? Eine Bekannte half mir dann mit Einmachgläsern aus. Heute weiß ich, nicht wirklich das richtige. Aber zu der Zeit musste das einfach gehen. Die separierten Männchen wuchsen und gediehen jetzt allerdings erst richtig. Mit knapp vier Monaten konnte ich sie dann auch langsam aber sicher abgeben. Und sie fanden ziemlich schnell Abnehmer.
Inzwischen bin ich ein wenig erfahrener in der Kampffischvermehrung und bin auch komplett dazu übergegangen. Mich fasziniert einfach das Verhalten, aber vor allen Dingen die Variabilität der Flossenformen und Farben dieser Tiere. Das Internet hat dann auch bestimmt noch einiges dazu beigetragen, dass sich mein Wissen um diese Tiere erweitert hat.
Tja, terraristisch hat sich auch noch ein wenig getan. Meine Tochter pflegt jetzt mit viel Hingabe und Interesse zwei Bartagamen. Die Chamäleons haben wir erst einmal ad acta gelegt, da meine Tochter für solch schwierige Tiere dann doch erst mal ein wenig Erfahrung sammeln sollte. Und die Bartagamen verzeihen kleine Fehler auch mal. Ich habe zwei Zwergbodengeckos bei meinem Sohn einquartiert. Die Leopardgeckos meines Sohnes sind auch noch da und er möchte sie auch irgendwann einmal vermehren.
Im Aquarium meiner Frau haben sich inzwischen einige Blauaugen und neuerdings auch noch 3 Weißwangengrundeln breitgemacht.
So. das war's dann erstmal mit dem Update. Mal sehen, vielleicht gibt es in zwei Jahren dann wieder eins.

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Küssender Gurami - Helostoma temminckii - Autor inkognito

Systematische Zuordnung
Verwandt mit den Narzissen und Klepkomanen sowie den Knutschköpfen? Urform vieler weiterer Fischgruppen, die noch extremer auf permanente sexuelle Handlungen fixiert sind, etwa die Friktionsguramis und die Rotlicht-Makropoden.

Vorkommen
Zumeist in trüben, düsteren Gewässern, im Rotlichtmilieu und in der Nähe heißer Quellen anzutreffen. Die Tiere bevorzugen als Kulturfolger auch Lusttempel und Springbrunnenbecken diverser Bordelle.

Merkmale
Glänzende Fische mit breiten Klatschmäulern, Lippen aufgewölbt und neuerdings auch mitunter silikongestützt. Besonders apart wirken die Maulumrandungen bei Weißlingen, die sich Lippenstiftemulsion einspritzen ließen. Die Mundscheibe ist für stundenlange Knutschfleckenproduktion geeignet.

Besonderheiten
Oft in Vergesellschaftung mit Lustmolchen anzutreffen.Die nachtaktive Lebensweise wird am besten während des roten Dämmerlichts ausgelebt. Die Art neigt zur Prostitution. Die Zucht wird oft dadurch vereitelt, das der Anteil transsexueller Exemplare von den Populationen relativ hoch ist.

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Berliner Wasser - alles klar? von Martina

Zunächst einmal sei angemerkt, dass das Trinkwasser besser ist als vielleicht oftmals angenommen wird. Berlin wird in seiner Gesamtheit von insgesamt 11 Verteilerwerken bedient, die wiederum unterschiedliche Bezirke beliefern. Das Märkische Viertel wird von Stolpe und Tegel bedient. Generell ist anzumerken, dass das Berliner Trinkwasser sehr hart ist (durchschnittlich 16°dh), da die Karbonathärte mit durchschnittlich 8° ebenfalls recht hoch liegt, ist das Wasser sehr gut gegenüber Verschiebungen im Säurebereich gepuffert.

Das heißt mit anderen Worten, unser Wasser ist außerordentlich stabil. Der pH-Wert, der laut Trinkwasserverordnung zwischen 6,5 –9,5 betragen darf, liegt im Märkischen Viertel bei 7,5 und befindet sich somit im leicht basischem Bereich, mit dem die allermeisten Fischarten zur Haltung durchaus klar kommen. Das starke Fischgift Nitrit, welches bei einer Konzentration ab 0,5 mg/l tödlich für unsere Fische sein kann, liegt mit unter 0,07mg/l im unbedenklichen Bereich. Der Ausgangswert von Nitrat liegt im Märkischem Viertel zwischen 1,2mg/l - 3.2mg/l. Dies ist zwar für unsere Fisch als unbedenklich zu betrachten, jedoch durchaus als Grundlage für die Bildung diverser Algenarten anzusehen. Der Grenzwert laut Trinkwasserverordnung beträgt 50mg/l. Fische tolerieren im Allgemeinen darüber hinausgehende Werte.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Berliner Wasserbetriebe erteilen unter Telefon 030/8644-3459 ebenfalls Auskunft.

Also: Berliner Wasser - alles klar!

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Geduld haben, langsam angehen von Lutz Rieger

In meiner langjährigen Praxis als Aquarianer habe ich viele Leute kennengelernt, die zuerst sehr begeistert waren, sich gleich ein oder gar mehrere Aquarien anschafften. Doch ebenso schnell wie sie begannen, hörten sie auch wieder auf. Fast immer waren es zwei Fehler festzustellen. Erstens waren die Leute zu ungeduldig und zweitens konnten sie nicht maßhalten, wollten gleich alles auf einmal. Geduld ist allerdings unabdingbar für den Erfolg. Wer es nicht erwarten kann bis alle Fische und Pflanzen herangewachsen sind, Wer also schon ausgewachsene Fische sowie im Wuchs stehende Pflanzen erwirbt, wird selten Freude daran haben, denn ältere Tiere gewöhnen sich schwerer ein und die im Wachstum stehenden Pflanzen werfen ihre Blätter ab. Zusätzlich wird des Öfteren zu viel gefüttert und gedüngt.
Oft werden Aquarium, Einrichtung und Pflanzen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion gekauft und eingerichtet.
Bei einem solchen Beginn lässt das Ende nicht lange auf sich warten. Besser wäre es, erstenmal theoretische Kenntnisse zu sammeln, andere Aquarianer (Vereine) befragen oder sich mit einem gutes Fachbuch auseinander zu setzen. Wohl dem auch, der seine Ungeduld zügeln kann und sich bei Einrichtung, Besetzung und Standort seines Aquariums Zeit lässt.
Der zweite Grund ist die Maßlosigkeit. Der Anfänger sieht sich einer Vielzahl von Fischen gegenüber, die er natürlich alle gern im eigenen Becken sehen möchte. Die Folge ist nicht selten ein Sammelsurium von viel zu vielen Fischen. Das kann bei guter Filterung und ausreichender Durchlüftung zwar eine Zeitlang gut gehen, doch irgendwann ist der kritische Punkt erreicht: trübes, übel riechendes Wasser, nach Luft schnappende Fische, verkümmernde Pflanzen und immer größer werdende Fische, die kleinere Fische jagen oder gar fressen. Das war es dann für viele.
Der größte Fehler ist meist das übermäßige Füttern. Das nicht gefressene Futter belastet das Wasser und den Bodengrund. Man sollte gerade so viel füttern, wie die Fische in kurzer Zeit auch auffressen. Einmal pro Woche sollte man ein Fastentag einlegen, dann fressen sie auch das zu Boden gefallene Futter, ebenso die Algen von Steinen und Wänden.
Was für die Fütterung gilt, trifft auch auf die laufende Instandhaltung des Aquariums zu:

1.) keinen übermäßigen Fischbesatz
2.) guter Pflanzenwuchs
3.) mäßige Fütterungen
4.) 14-tägige Wasserwechsel (ca. 1/3 des Beckenvolumens)
5.) die Reinigungsmaßnahmen auf das Notwendigste beschränken, dafür aber regelmäßig

Wer das beherzigt, hat bestimmt lange und viel Freude an seinem Aquarium. Bei Fragen geben die Aquarienfreunde im Märkischen Viertel gerne Auskunft. Sprechen Sie uns doch einfach auf unserer nächsten Fisch- und Wasserpflanzentauschbörse, die übrigens jeden ersten Sonntag des Monats stattfindet, an.

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Ich möchte auch ein Aquarium von Silvia

Sie möchten sich ein Aquarium anschaffen oder Ihr jetziges umgestalten ?
Dann hier einige Tipps und Anregungen:
Als erstes sollten Sie sich Gedanken machen, was Sie überhaupt wollen. Es gibt da einige verschiedene Varianten. Zum Beispiel:

Barschbecken,
die wir noch unterteilen können in Tanganjikasee, Malawisee, Zwergbuntbarsche oder aber auch Südamerika.

Gesellschaftsbecken
In denen man, wie der Name schon sagt, mehrere unterschiedliche Arten vergesellschaften kann. Gemeint sind hier sämtliche Arten Lebendgebärender, Salmler, Barben, Labyrinthfischen usw.

Artenbecken,
in denen nur eine Art Fische gehalten wird.

Nun sollten Sie sich überlegen was Sie gerne hätten. Möchten Sie sich eventuell nur auf eine Art spezialisieren, weil Sie diese so fasziniert oder hätten Sie es lieber abwechslungsreich, so dass etwa jedes Familienmitglied seinen besonderen Liebling darin bewundern kann.
Zu Bedenken wäre dabei, dass etwa ein Barschbecken mit einem schönen Besatz von Malawibarschen nicht großartig bepflanzt werden kann, da diese Fische Pflanzen leider zum Fressen gern haben. Und sie haben auch die Eigenschaft, ihr zu Hause selbst zu gestalten, was zur Folge hat, dass die Pflanzen ständig wieder ausgegraben werden.
Bei einem Gesellschaftsbecken sieht das ganz anders aus. Diese Fische lieben eine dichte, abwechslungsreiche Bepflanzung, was das Aquarium natürlich zu einem sehr schönen Blickfang machen kann.
In einem Artenbecken pflegt man in der Regel nur eine Art der Fische, für die man sich am besten begeistern kann. Das kann aber auch ein sehr schöner Anblick sein, wenn die Tiere sich wohl fühlen und ein artgerechtes Verhalten zu Tage legen.
In jedem Fall sollte man sich vorher darüber Gedanken machen, wofür man sich entscheiden möchte. Dann ist die Freude daran hinterher um so größer. Wer sich noch unsicher ist, sollte sich am besten in einem Verein Rat holen. Ich denke, dort erhält man mit Sicherheit kompetente Auskunft, die teilweise auf jahrelange Erfahrung beruht.

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Garnelen "Red Chrystal" von Maximilian Pfau

Lange schon gibt es Fische, aber erst seit kurzem kommen die Garnelen in Mode.

Die in verschiedenen Farben käuflichen Garnelen sind zwar wunderschön, dennoch ziemlich teuer. Aber Hoffnung gibt es- denn der Preis für die "Red Crystal" ist von ca 25.- DM auf 9.- € pro Stück gesunken.

So schön und faszinierend wie diese Geschöpfe sind, so empfindlich sind sie auch. Denn schon leichte Verschmutzung schadet diesen sehr klein bleibenden Lebewesen extrem.

Die "Red Crystal" wird ca 2-3cm groß, ist daher nicht unbedingt geeignet für Gesellschaftsaquarien. Ich habe ein kleines Aquarium von ca. 50l; Sonderanfertigung für 6 Garnelen. Da das Wasser von zwei Filtern ständig gereinigt und jede Woche ein Wasserwechsel vorgenommen wird, habe ich das Vergnügen, ein schnell festeingefahrenes Aquarium zu besitzen, in dem Javamoos sehr schnell wächst. Nach 6 Wochen sieht man schon die ersten Junggarnelen. An den Lamellen des Mooses kann man die Eier erkennen.
Man hat gute Erfolge bei der Zucht. Jedoch muss das Wasser kristallsauber sein und sollte immer mit Mooskugeln oder Javamoos bestückt sein, denn hierin leben sehr viele Einzeller, von denen sich die Garnelen ernähren.
Sehr gut sind auch Tubifex - wegen dem Eiweißgehaltes.

Ich finde die Garnelen generell sehr schön. Dem Aquaristik- Anfänger empfehle ich jedoch, zunächst Erfahrung mit Ringelhand- und Armanogarnelen zu machen.
Erst wenn man hiermit Erfahrung gesammelt hat, sollte man mit anderen, z. B. den "Red Crystal" beginnen.

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Aquarienumbau oder Aufbau eines neuen Beckens von Silvia Lange

Sie möchten sich ein Aquarium anschaffen oder das jetzige umgestalten?
Dann hier einige Tipps und Anregungen:
Als erstes sollten Sie sich Gedanken machen, was Sie überhaupt wollen. Es gibt da einige verschiedene Varianten.

Barschbecken,
die wir noch unterteilen können in Tanganjikasee-, Malawisee-, Zwergbuntbarsche oder aber auch Südamerikabuntbarsche.

Gesellschaftsbecken
In denen man- wie der Name schon sagt- mehrere unterschiedliche Arten vergesellschaften kann. Gemeint sind hier sämtliche Arten Lebendgebärende, Salmler, Barben, Labyrinthfische usw.

Artenbecken
In diesen wird nur eine Art Fische gehalten.

Nun sollten Sie sich überlegen, welche Fische Sie gerne halten möchten. Wollen Sie sich eventuell nur auf eine Art spezialisieren, weil Sie diese so fasziniert oder hätten Sie es lieber gerne abwechslungsreich, so dass etwa jedes Familienmitglied seinen besonderen Liebling darin bewundern kann? Zu bedenken wäre dabei, dass etwa ein Barschbecken mit einem schönen Besatz von Malawibarschen nicht gro&stlig;artig bepflanzt werden kann, da diese Fische Pflanzen leider zum Fressen gern haben oder aber auch die Eigenschaft haben, ihr zu Hause selbst zu gestalten. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen ständig wieder ausgegraben werden.

Bei einem Gesellschaftsbecken sieht das ganz anders aus. Diese Fische lieben eine dichte abwechslungsreiche Bepflanzung, was das Aquarium natürlich zu einem sehr schönen Blickfang machen kann.

In einem Artenbecken pflegt man in der Regel nur eine Art der Fische. Dies kann aber auch ein sehr sch&oum;ner Anblick sein, wenn die Tiere sich wohl fühlen und ein artgerechtes Verhalten zu Tage legen.

In jedem Fall sollte man sich vorher darüber Gedanken machen, wie man sich entscheiden möchte. Dann ist die Freude daran hinterher um so größer. Wer sich noch unsicher ist, sollte sich am besten in einem Verein Rat holen. Ich denke, dort erhält man mit Sicherheit kompetente Auskunft, die teilweise auf jahrelange Erfahrung beruht.

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Zucht von Panzerwelsen von Alice und Michael Kesten

Für alle Corydoras aus kühleren Heimatgebieten, das sind C. aeneus, C. trilineatus, C. panda, C. leucomelas, C. elegans, und C. undulatus sollten die Temperaturen bis zum nächsten Wasserwechsel wieder auf 24°C ansteigen. Für C. paleatus kann sie leicht darunter liegen; für alle anderen Arten bei ca. 28°C. Nachdem man den Wasserwechsel ca. 3 Tage durchgeführt und die Fütterung täglich etwas erhöht hat, sollte es eigentlich zum Ablaichen kommen. Ist dies aus unerklärlichen Gründen nicht geschehen, sollten die Zuchttiere ausgetauscht und ein neuer Versuch durchgeführt werden. Man merkt meistens schon am Verhalten der Tiere, dass der Laichakt kurz bevorsteht, wenn die Tiere unruhig im Becken auf und ab schwimmen und die Weibchen an verschiedenen Einrichtungsgegenständen, Pflanzen und Scheiben einzelne Stellen mit dem Maul putzen, an denen später die Eier angeheftet werden.
Die Männchen verfolgen bald ein bestimmtes Weibchen und berühren es seitlich mit ihren Barteln. Bei diesem Spielen legt das Weibchen ca. 3 – 5 Eier, die je nach Art 0,6 – 2 mm Größe haben, ab und lässt sie zwischen ihre Bauchflossen gleiten, aus denen sie eine Art Tasche geformt hat. Ist dies geschehen, schwimmt das Männchen in leicht schräger Lage mit seiner Bauchpartie vor den Kopf des Weibchens und gibt dort seinen Samen ab, der durch die Bewegungen der Brustflossen nach hinten in die Bauchflossentasche, in der die Eier liegen, gelangt. Suchend durchstreift das Weibchen das Zuchtbecken und heftet die Eier an eine vorher geputzte Stelle an. Nun beginnt das ganze Spiel von vorne und kann sich über mehrere Stunden hinziehen. Bei den meisten Arten findet der Ablaichvorgang in den frühen Morgenstunden statt, so kurz nach Tagesanbruch. Je nach Art werden zwischen 15 (C. adolfoi) und 250 (C. paleatus) Eier pro Laichtag abgelegt. Aller 14 Tage bis 3 Wochen können die Weibchen wieder erneut ablaichen.
Nachdem der Laichvorgang beendet ist, liegen die Welse ermattet am Boden und sollten dann in Hälterungsbecken zurück gesetzt werden.
Je nach Wassertemperatur und Art schlüpfen die Larven nach 3 – 6 Tagen und haben dann eine Größe von 3 – 7 mm.
Die ersten 2 Tage nach dem Schlüpfen leben die Jungtiere noch von ihrem Dottersack, am 3.Tag nach dem Schlüpfen sollte mit der Fütterung begonnen werden.
Verfügt das Zuchtbecken, das nun zum Aufzuchtbecken geworden ist, über genügend Versteckmöglichkeiten, bekommt man die Jungwelse überwiegend nur am Abend und in den Nachtstunden zu sehen. Mit einer Taschenlampe kann man das Becken nach ihnen absuchen.
Bei mir bekommen die Jungwelse vom 3 – 6 Lebenstag Mikrowürmchen und feinstes Trockenfutter, das in den Abendstunden verfü ttert wird. Mit jedem weiteren Lebenstag werden die Jungwelse immer aktiver.
Ab dem 7. Tag werden zusätzlich schon frisch geschlüpfte Artemianauplin verfüttert. Die Futtermenge sollte täglich leicht erhöht und die Fütterungszeiten über den ganzen Tag verteilt werden.
Nach ca. 14 Tagen kann man mit der Fütterung von gehackten roten Mückenlarven und Futtertabletten beginnen. Je nach Größe der heranwachsenden Welse können die einzelnen Futterbrocken auch größer werden.
Wichtig ist vor allem eine abwechslungsreiche Fütterung und Sauberkeit im Becken der heranwachsenden Welse. Bei guter Fütterung sollten die Welse nach drei Monaten eine Größe von ca. 3cm erreichen. Es gibt auch einige Arten, die bedeutend langsamer wachsen, z.b. C. panda benötigt sechs Monate und C. elagans 12 Monate, um diese Größe zu erreichen.
Nun wünschen wir allen, die es mal mit der Zucht von Panzerwelsen probieren wollen, viel Glück und Erfolg.
Für Fragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

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Guppys - Fütterung und Aufzucht von Gabi Rieger

Was und wie füttere ich sie?

Öfters und abwechslungsreich am Tag, aber nur so viel, wie sie innerhalb kurzer Zeit auffressen. Oder Ihre Ancistrus und Panzerwelse am Boden vertilgen es.
Neugeborene nehmen Babystar, Trockenfutter für Fischbrut, frisch geschlüpfte Artemia, Bosmieden, etwas später dann auch gerne Cyklops.

Ab einem cm Länge: frisch geschlüpfte Artemia, Babystar, Cyklops, Futtertabletten und Trockenfutter.
Ab zwei cm Länge: Hauptfutterflocken, Trockenfutter mit Carotin, Futtertabletten, Wasserflöhe und schwarze Mückenlarven.
Als erwachsene Tiere: Wasserflöhe, Artemia, alle Arten Mückenlarven und Trockenfutter.

Ein Weibchen bekommt Junge

Das Weibchen zwei Tage vor Ablauf des vorgemerkten Geburtstermins (etwa 30 Tage nach der Befruchtung, oder wenn es so dick ist, dass man denkt sie platzt) in einen Ablaichkasten mit Rost. Die Jungen können nach unten flüchten, wenn das Weibchen sie zum Fressen gern hat! Ich halte die trächtigen Weibchen in einem extra Becken mit sehr vielen Schwimmpflanzen, wo sich die Kleinen gut verstecken können. Von dort überführe ich sie in ein Aufzuchtbecken, in dem jeden Tag das Wasser gewechselt wird. Guppys können bis zu 100 Junge werfen. Je grösser Sie das Aufzuchtbecken wählen, desto weniger Arbeit haben Sie. Auch der Filter muss groß genug sein.

Welche Fische passen zu Guppys?

Selbstverständlich keine Barsche!
In einem Gesellschaftsbecken mit Guppys passen:
1.) Lebendgebärende Zahnkarpfen- Schwertträger, Platy, Black Molly, Segelkärpflinge
2.) Fadenfische (keine Makropoden)
3.) Regenbogenfische
4.) alle Panzerwelse
5.) Ancistrus- Zebrawelse
6.) einige Zwergbuntbarsche
7.) Schmerlen- Dornaugen
Panzerwelse (mind. 5 Stück) und Ancistrus sollten in keinem Becken fehlen!

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Kaiser contra Diskus von Anita Illing

Nun stand dieses Becken, gekauft als Seewasseraquarium mit Inhalt bereits seit einem Jahr als gewaltiger Blickfang im Wohnzimmer.
Besucher kommen beim Betrachten in Urlaubsstimmung, schwärmen vom Tauchen und Schnorcheln in südlichen Gefilden. Na ja, meine Ansicht war bisher, lieber die Südsee zu Hause als nur 14 Tage im Urlaub. Vom Preis her bliebe es wohl das selbe!
Allerdings ist es ein Problem, das natürliche Gleichgewicht im Aquarium zu halten. Das geht im Meer wohl etwas leichter! Spätestens an diesem Punkt wurde es richtig kostenintensiv. Nicht nur Technik ohne Ende, immenser Zeit- und Pflegeaufwand, Strom und nicht zuletzt Mineralien, Futter und Besatz schlugen ins Kontor. Es tat auch in der Seele weh, wenn wieder ein Tier- egal ob Fisch, Anemone oder Koralle- dahinschied und sich die ganze Mühe ins Gegenteil umkehrte.
So reifte dann mein Entschluss: Das Seewasser wird abgeschafft!!!
Also dem Aquarianer die Pistole auf die Brust gesetzt: 'Spätestens im Januar 2004 wird umgestrickt!'
Dass ich mit dieser Forderung offene Türen einrenne, hätte ich mir nicht einmal träumen lassen.
Die Antwort meines Mannes war lapidar: 'Hätte ich sowieso gemacht.'
Da hatte ich nun die Bescherung! Wenn wir uns nun schon einig sind, dann los!
Das lebende Inventar aus dem Seewasserbecken in Tüten, Eimern, Kisten verpackt und abgegeben. Abschäumer, Filter und weiteres Zubehör geputzt und von der Salzkruste befreit.

Da stand es nun: leer, dunkel, trostlos.
Leben muß hier rein!
Zuerst Lampen drüber, danach Wasser,Boden und Steine.
Jetzt? Na Pflanzen!!!
Woher? Aquarienverein am Besten!
Welcher? In der Nähe natürlich!!!

Nun zog er los, der Gatte, zur Vereinssitzung am Donnerstag abend. Am Sonntag dann zur Börse. Was kam er begeistert nach Hause! Total normale, nette Leute, hilfsbereit mit Rat und Tipps.
Von der Aquarienbörse brachte er den kompletten Pflanzenbesatz mit. !4 Tage später zogen die ersten Tiere ein und jetzt schaut es recht nett aus.
Nun sagen Gäste wieder 'Ah' und 'Oh, wie schön' und wenn erst die Malboro- Diskus hier ein Zuhause haben, wird das Aquarium auch in der Farbenpracht dem Seewasserbecken nicht nachstehen!

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Abschied von Nemo oder: wie wird aus einem Seewasser- ein Süßwasseraquarium von Klaus Illing

Nach einer Pause von 25 Jahren wollte ich mich wieder der Aquaristik zuwenden. Mittlerweile verheiratet, hatte die Ehefrau natürlich auch ein Wörtchen mitzureden. Ein Wörtchen?... wohl mehr einen ganzen Satz. Nach einem Besuch in einem Zoogeschäft und der Entschluss der Frau für die buntesten Fische war entschieden, ein Seewasseraquarium musste es sein. Der Einwand: Seewasser ist teuer, wurde wohl nicht so richtig ernst genommen. Wie das so ist, drei Jahre lebten und litten wir dann mit dem salzigen Element. Technik ohne Ende, Fische und Korallen, die ganze Monatsgehälter kosteten und dann doch nicht so robust waren wie geglaubt. Steinkorallen von exzellenten Farben, die im Aquarium trotz aller Anstrengungen immer kleiner und farbloser wurden und ewiger Frust. Mein Entschluss stand fest, weg vom Seewasser und zurück zu den Wurzeln: Skalare, Pflanzen und vielleicht auch wieder die geliebten Disken. Nur wie bringe ich ihr das bei? Plötzlich kam sie selbst auf die Idee und dann ging alles ganz schnell. Einen Aquarienhändler hatten wir, der uns die nun überflüssige Technik und die Tiere abnahm. Verlust wurde dabei zwar gemacht, aber es ist ja ein Hobby. Das Aquarium, ein 750 Liter offenes Becken konnte weiter benutzt werden. Die HQI-Lampen wurden durch HQL-Lampen ersetzt und das Unterfilterbecken als Hamburger-Matten-Filter umgebaut. Wie gut, dass unsere Wohnung gefliest ist, denn die Panscherei mag meine Frau gar nicht. Als alles aus dem Becken raus war, ging es ans Putzen. Meine Güte, ich wusste gar nicht wo sich überall Salz absetzen kann. Es dauerte Stunden, das Ding sauber und salzfrei zu bekommen. Dann ging es ans Kies waschen, 125 kg. Gut, dass wir eine Terrasse mit Wasseranschluss haben. Die ersten Pflanzen gab es in der Vereinsbörse. Nach 3 Wochen kamen die ersten Fische, natürlich meine geliebten Skalare, Welse und Neons. Als Fazit nach jetzt einem halben Jahr bleibt mir: Ich liebe meine Frau und mein Aquarium und zwar genau in dieser Reihenfolge und habe den Abschied von Nemo nicht bereut.
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Die Entdeckung der Mikroorganismen im Aquarium von Heinz Bernsee

Die meisten Aquarianer betrachten ihr Aquarium durch die Scheibe, Was ja auch normal ist. Das War bei mir auch nicht anders.
Aber wir haben noch andere Bewohner im Aquarium, als nur Fische. Es sind mehrere Arten, die im Aquarium vorhanden sind, die man nicht mit den bloßen Augen sehen kann. Das sind nämlich die Mikroorganismen in unseren Aquarien. Sie kommen im Filtermulm, Wasser, Kies vor. Aber ohne Mikroskop kann man sie bis auf einige Parasiten leider nicht erkennen. Ich habe selbst einige Fachliteratur gelesen und auch verschiedene Fachberichte gesehen: einiges aus dem bede Verlag und aus dem Internet, einiges vom Sera Verlag mit freundlicher Unterstützung. Es gibt genügend Quellen, um sich sachkundig zu machen.
Ich habe es selber probiert und mir verschiedene Proben aus meinen Aquarien gezogen. Diese Proben legte ich mal unters Mikroskop. Ich war sehr überrascht, was alles so im Aquarium an Kleinstlebewesen vorhanden ist.
Es gibt: Gliederwürmer, Sonnentiere, Glockentierchen, Pokaltierchen, Pantoffeltierchen, Amöben, Augenflagellat, Panzerflagellat, Kieselalgen, Jochalgen, Rädertiere.
Ein Beispiel: Man "misst" das interessierende Objekt in Millimeter (Umrechnung in Mikrometer) und teilt durch die Vergrößerung des Mikroskops. Ein Wimpertierchen mit einer Länge von 8 mm, so sind das 8000 μm. Bei einer Vergrößerung von 200fach beträgt die Länge des Ciliaten 40 μm.
Jochalgen: Jochalgen gehören mit ihren symmetrischen Formen zu den schönsten Mikroorganismen, die sich im Aquarium antreffen lassen. Die als "Mondsichel" bezeichnete Closterium moniliferum erreicht ebenso wie der "Zackenstern", Micrasterias denticulata, etwa einen Drittel Millimeter Gesamtlänge.
Kieselalgen: Kieselalgen treten in einer schier unerschöpflichen Fülle verschiedener Arten und Formen auf. Sie verwerten neben anfallendem Nitrat und Phosphat auch Silicat, das sie zum Aufbau ihrer festen Gehäuse nutzen. Jede Kieselalgenart baut ihre Gehäuse in einer spezifischen Form. Die Kieselalgen gehören zur Gattung Achnanthes und sind ca. 60 um groß.
Rädertiere: Rädertiere gehören zu den größeren Bewohnern des Filtermulms. Die Tiere der Gattungen Philodina und Brachionus erreichen etwa einen Drittel Millimeter Länge. Sie sind aktive und bewegliche Schwimmer, die sich bei der Nahrungsaufnahme mit ihrem Fußorgan an Partikeln festhalten, während sie mit dem Kopf die Umgebung nach geeigneten Futter absuchen. Ebenfalls zu den Rädertieren gehören die als "Fransenkrone" bezeichneten Stephanoceros fimbriatus. Diese Tiere heften sich an einem Untergrund fest und benutzen ihre Fangarme, um Nahrung zu erbeuten. Sie erreichen bis zu 1,5 mm Länge.
Pokaltierchen: Bei Pokaltierchen handelt es sich um Wimpertiere ( Ciliaten ), die sich mit einem einem kurzen Stiel an ihrer Unterlage anheften und zum Schutz ein becherförmiges Gehäuse ausbilden. Bei Störungen ziehen sie sich in das Gehäuse zurück.
Dieses zur Gattung Cothurnia gehörende einzellige Lebewesen ist etwa 75 μm lang. Als Fangapparat dienen Wimpern, die die Nahrung zur Mundöffnung strudeln.
Die Kleinstlebewesen, die ich noch nicht in diesem Bericht angesprochen habe, werde ich in einem späteren Bericht erörtern.

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Kahmhaut von Lutz Rieger

Bei unserer letzten Börse sprach mich jemand auf die sogenannte „Kahmhaut“ an, also eine weiße oder graue Haut, die sich auf der Oberfläche des Wassers des Aquariums gebildet hat. Da ich denke, dass dieses kein Einzelfall ist, möchte ich kurz darauf eingehen.
Eigentlich gibt es zwei Gründe für die Kahmhaut. Der erste, unwahrscheinliche, ist das Ausfallen von gelösten Metallen [Eisen(Fe) und Magnesium (Mg)], die sich nicht nur als Mulm ablagern, sondern auch einen Film auf der Wasseroberfläche erzeugen können. Diese Mineralien erzeugen einen regenbogenfarbenen Glanz und man denkt sofort an eine Verunreinigung durch Öl oder Benzin (was aber zu riechen wäre), doch diese Überdüngung ist fast nie der Grund für eine Kahmhaut.
Fast immer spielt zu wenig Oberflächenbewegung die größte Rolle. Es lagern sich Organismen ab, die durch Staub mit Nährstoffen angereichert werden. Nun verhindert diese Kahmhaut den Gasaustausch, also die Sauerstoffversorgung des Wassers.
Was ist zu tun?
Mit saugfähigem Papier (Löschpapier, Küchenrolle) absaugen.
Noch besser ist die Erzeugung von Oberflächenbewegung. Dazu die Ausströmöffnung des Filters direkt auf die Oberfläche leiten. Die Installation eines Luftausströmers ist auch möglich, hat aber andere Nachteile (1. Erzeugung von vertikaler Strömung, 2. Austreiben von Co2).
Einige Labyrinthfische der Gattungen Colisa und Trichogaster ernähren sich von diesem Film und schöpfen ihn durch absaugen ab.

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Der etwas andere Zuchtbericht

Letztes Jahr begab es sich, dass wir in dem Aquarium unseres Sohnes (zu diesem Zeitpunkt hatte er noch eines) etwas wirklich Ulkiges beobachten konnten. Wir hielten nun schon seit geraumer Zeit einige Apistogramma-Arten in unseren Aquarien. Unter anderem ein Pärchen Apistogramma njisseni (Panda-Zwergbuntbarsch). Dieses mußten wir dann, wegen übermäßiger Agressivität gegenüber einer Gruppe Apistogramma agassizi (Agassiz-Zwergbuntbarsch) aus dem großen Becken ausquartieren. Sie wanderten nun in das Becken unseres Sohnes, der darin einige Guppys und Platys hielt.
Eines Tages laichten die Apistos dann auch tatsächlich ab. Leider verpilzte der Laich dann langsam, aber sicher. Als der Laich dann komplett weg war, warf eines der Guppyweibchen. Was jetzt kam, hätte niemand von uns gedacht. Das Apisto-Weibchen sammelte sämtliche Guppy-Jungen ein und verteidigte ihre „Brut“ vehement gegen ihr Männchen. Außerdem sammelte sie ständig die „Nestflüchter“ ein. Nach ca. 3-4 Tagen war das Weibchen derartig entkräftet, dass die Guppys dann doch endlich das machen konnten, was sie wollten. Allerdings versuchte sie immer noch die Kleinen zu verteidigen, wenn irgendein Fisch versuchte die Jungen zu fressen.
Daran sieht man, dass der „Mutterinstinkt“ eines der stärksten Gefühle im Tierreich ist. Vielleicht gibt es ja auch noch andere Aquarianer, die ähnliche Erlebnisse hatten.
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CO2- Anlage schnell selbst gebaut von Peter Hildebrandt

Diese Anlage reicht vollkommen für ein 54l Becken aus. Um ein größeres Becken damit zu betreiben, muss man es einfach nur verdoppeln.

Als Material wird benötigt:

- Ein Behälter, am Besten eine Flasche, in der vorher etwas Kohlensäurehaltiges drin war. Der Inhalt einer 1l Flasche hält ca. 2 Wochen.
- Ein Schlauch. Ich selbst benutze einen grünen Luftschlauch, der an jede Membranpumpe passt.
- Eine Verbindung zwischen Flasche und Schlauch. Ich habe einen Verschluss genommen, der ursprünglich mal für Fensterputzmittel war.
- Ein Ausströmer. Dafür benutze ich einen Lindenholzausströmer. Dieser hat die feinste Blasenbildung, muss aber nach einiger Zeit ausgetauscht werden, da Holz die Eigenschaft hat, schnell aufzuquellen.
- Oder man nimmt einen Blasenzähler. Gibt es in jedem guten Fachgeschäft. Ich selbst habe so etwas nicht. Dieses ist dazu gedacht, um den CO2- Anteil zu kontrollieren. Dazu gibt es eine Faustregel Blasenzahl/Minute = Aq- Inhalt (Liter)/10.

Nun das Gemisch:

Auf einen Liter Wasser kommen 200g Zucker und dann ca. 1g Hefe bzw. Trockenhefe dazugeben. Gut auflösen. Nach kurzer Zeit fängt die CO2- Produktion an, die durch die Hefe gesteuert wird. Ist die Produktion zu wenig, muss die Hefe erhöht werden bzw. umgekehrt. Bitte die Flasche nicht bis zum Rand füllen, ca. 5 cm frei lassen. Das CO2 braucht seinen Platz (es gärt).
Es empfiehlt sich zwischen der Flasche und dem Ausströmer (also am Schlauch) ein Ventil anzubringen. Damit kann man auch sehr gut das CO2 regulieren. Auch ein Rückschlagventil ist zu Vorsicht einzubringen, um evl. rücklaufenden Wasser zu stoppen.
So das war es auch schon und es ist einfacher, als man denkt und die Pflanzen bedanken sich dafür in ihrer vollsten Pracht.

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Ups, ich habe Jungfische

oder

Wie halte ich ein Becken mit echten Minifischen sauber? von Silvia Lange

1995 haben mein Mann und ich beschlossen, ein Aquarium wäre schön. Gesagt, getan! Wir gingen los und schafften uns eines an. 300 Liter mit ein paar Neons, einigen Ancistren und Panzerwelsen für den Boden. So jetzt noch ein paar große Fische und die Sache ist perfekt.

Wir haben uns für die verschiedensten Sorten Labyrinther entschieden, unter anderen auch für den gestreiften Fadenfisch. Dieser sollte uns dann auch bald Freude und Aufregung bereiten.

Eines Tages schaute ich in unser Becken und bekam erst einmal einen mächtigen Schreck: Unser gestreiftes Männchen war kohlrabenschwarz und ziemlich aggressiv! Wir, als Neulinge wussten erst nichts damit anzufangen, bis wir plötzlich ein Schaumnest entdeckten. Da war uns alles klar. Nachdem die Fische abgelaicht hatten, nahmen wir uns ein Gefäß und schöpften- so gut es ging- das Nest ab, um es in einem separaten Becken aufzuziehen. Das war so weit schon ganz gut, die Jungfische schlüpften und hingen als winzige Striche von gerade mal einem Millimeter Länge an den Aquarienscheiben. Aber es dauerte nicht allzu lange und die Freude war im wahrsten Sinne des Wortes getrübt, denn man konnte in dem kleinen Becken kaum noch was erkennen. Wie man sich denken kann, ist es durchaus sehr schwierig, diese kleinen Kreaturen dosiert zu füttern. Wir sind von Pontius bis Pilatus gelaufen, um uns Tip´s zu holen, wie man eine Chance hat, in diesem Becken den Durchblick zu behalten. Mittlerweile war ich es echt leid, jeden Tag mit einem dünnen Luftschlauch mühselig da mal drei Liter Wasser abzusaugen und dann cirka zwei Stunden über einer Schüssel zu hängen und die kleinen Fischchen, die mit abgesaugt wurden, wieder raus zu fangen. Ich war kurz davor, alles in den Ausguss zu kippen. Bis mir die rettende Idee kam. Ich kaufte mir ein paar Apfelschnecken, die ich dann noch nebenher züchtete und setze die jungen Schnecken mit in das Aufzuchtsbecken. So kümmerten sich die kleinen Fischchen um das schwebende Futter und die Schnecken fraßen den Bodengrund sauber. Auf diese Art haben wir einigen hundert Fischen ein hoffentlich schönes Leben in irgendeinem schönen Aquarium ermöglicht.

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Aggressive Antennenwelse von Peter Hildebrand

Heute berichte ich über meine blauen Antennenwelse Ancistrus dolichopterus. Dass die großen Männchen ziemlich wild sind, das ist ja bekannt, aber auch bei meinen vielen Jungfischen im Aufzuchtbecken konnte ich schon richtige „Kämpfe“ beobachten. Manchmal sitzen zwei auf einem Blatt und giften sich minutenlang an. Bestimmt sind es Männchen, aber man sieht es ja noch nicht. Da ich meine Zuchtfische in einem extra Becken halte, kann man beim Füttern gut beobachten, wie die Post abgeht.
Die beiden Männchen sind immer als erste bei den Futtertabletten. Kein Weibchen darf in ihrer Nähe sein, es wird sofort verjagt. Sie jagen von einer Ecke zur anderen über den Kies, bis alle anderen geflüchtet sind.
Erst dann fressen sie. Interessiert sich jemand anderes- während sie fressen- für eine Tablette, wird er sofort verjagt. Erst bei völliger Sättigung dürfen die anderen Welse fressen.
Noch ein Wort zu den Größenangaben. Meiner Meinung nach treffen diese nicht zu. Denn 12cm, wie in den Büchern angegeben, werden nur die Weibchen. Die Männchen können bedeutend größer werden. Mein größtes Männchen misst ca. 16cm. Sicher haben auch Sie schon mal in einer Zoohandlung ein solch großes Exemplar bewundert.

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Das Paludarium Teil I von Klaus Illing

"Zwei Herzen schlagen ach in meiner Brust"

Berichtes über den Bau und den Betrieb eines Paludariums Teil I

Das Wort Paludarium kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie Uferlandschaft. Dies sagt dann auch schon aus, was da mal entstehen soll.
Zunächst sind einige grundlegende Überlegungen anzustellen:
1. Größe des Paludariums - soll ein fertiges Aquarium umgebaut werden oder geht es um einen kompletten Neubau?
2. Wie hoch möchte man das Ganze machen? Reicht das Licht für den Wasser- und den Landteil?
3. Gibt es Möglichkeiten, die notwendige Technik zu verstecken?
4. Welchen Technikeinsatz benötige ich?
5. Welche Tiere und Pflanzen möchte ich einsetzen?

1. Die Größe des Aquarienteils

Hierbei sollte man bedenken, dass ein Wasserteil, wie es Aquarianer gerne haben, ca. 60cm hoch oder höher auf einem Untergestell von noch einmal 80-100 cm eine ziemliche Gesamthöhe ergibt. Für reine Aquarien ist diese Höhe auch richtig, da der Blick ja auf unsere Lieblinge gelenkt werden soll.
Im Paludarium, man bedenke "Uferlandschaft" ist jedoch auch der Überwasserteil zu beachten. Unser Bestreben muss es sein, dem Betrachter beides in gleichen Teilen zu bieten. Er soll sich an der Unterwasserlandschaft und auch an den Pflanzen (oder auch Tieren) im Überwasserbereich erfreuen können. Dies bedeutet, der Unterschrank darf nicht so hoch wie allgemein ¨blich sein und auch bei der Aquarienhöhe ist über Abstriche nachzudenken. Die Breite des Aquariums und damit auch des Paludariums ist dagegen von untergeordneter Bedeutung. Hier können wir uns, im Rahmen unseres Etats und der Statik des Hauses wieder austoben. Anders sieht es wieder bei der Tiefe aus. Hier kann es gar nicht tief genug sein, um eine ansprechende Ufergestaltung hinzubekommen. Na ja, das Gewicht dieses Kastens ist auch nicht zu unterschätzen.
Die nächsten Überlegungen, die aber auch mit zur Größe gehören, stellen sich so dar:
Ein offenes oder ein geschlossenes Paludarium?
Beides hat seine Vor- und Nachteile, auf die ich hier im Einzelnen zu sprechen komme: Ein geschlossenes Paludarium ist viel schwieriger in eine bestehende Wohnlandschaft einzugliedern: Ein großer (oft Raumhöhe) Glaskasten steht da. Jedoch kann man hier auf dem Landteil auch Tiere halten, die nicht flüchten können. Der technische Aufwand ist zwar immer noch hoch, jedoch leichter zu bewältigen. Auch ein bereits bestehendes Aquarium lässt sich zu einem Paludarium umbauen. Solch ein Umbau bedarf ebenso der bereits beschriebenen Überlegungen (neuer flacherer Unterschrank bedeutet wieder weniger Platz für die notwendige Technik usw.).

2. Höhe, Lichtbedarf des Wasser- und Landteils

Dieser Gesichtspunkt bezieht sich auf die Gesamthöhe des Paludariums. Hier sollte man versuchen, einen vertretbaren Kompromiss zwischen Raumhöhe und technischem Aufwand zu finden.
Am Beispiel des offenen Paludariums erklärt:
Ein zu hoch Bewachsenes kann unschön wirken. Es besteht die Gefahr, dass die Tiere im Aquarium und die im Überwasserteil in der Pflanzendecke optisch verloren gehen. Weiterhin ist nicht zu vergessen, dass die Pflanzen wachsen und man etwas Bewegungsfreiheit braucht, um auch noch an den obersten Pflanzenspitzen Pflegemaßnahmen wie Bewässern und Beschneiden durchführen zu können.
Im Gegensatz dazu ist im geschlossenen Paludarium die hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie zum Beispiel Arten von Tillansien benötigen, leichter realisierbar.

3. Unsichtbare Technik

Der nächste zu beachtende Punkt ergibt sich aus der Höhe des Systems. Es wird wohl kaum möglich sein, die Pflanzen der Rückwand zu beleuchten und gleichzeitig mit der selben Beleuchtung auch das Aquarium mit ausreichend Licht zu versorgen. Eine zweigeteilte Beleuchtungseinrichtung dürfte hier angeraten sein. Leuchtstoffröhren an der Decke des Paludariums für die Pflanzen und HQI- Strahler für den Wasserteil, die sich auch einigermaßen in das Pflanzenbild über Wasser integrieren lassen, sind die bessere Lösung.
In einem geschlossenen System werden die Leuchtstoffröhren an der Decke gut versteckt und deren Wärme seitlich abgeführt.
Für die gesamte Technik gilt: möglichst robust und sicher, aber nicht sichtbar. Das darf jedoch nicht dazu führen, dass man selbst nur mit Mühen an die Technik gelangt, um Wartung und eventuell Austausch defekter Teile vorzunehmen. Bei Filtern und allen Teilen, die einer häufigen Wartung unterliegen, empfiehlt sich eine lange Standzeit und/oder ein leichter Zugang.
Der Unterschrank wird einiges an Technik aufnehmen müssen und der Rest muss irgendwie neben oder hinter der Rückwand verborgen werden.

Im zweiten Teil des Berichts werde ich die notwendige Technik, einige für ein Paludarium geeignete Pflanzen und Fische vorstellen sowie einige Möglichkeiten zu Projekten des Paludarienbaues aufzeigen.

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Eretmodus von Maximilian Pfau

Vor einem halben Jahr fing es an. Ich rüstete meine Aquarien von 112 l auf 320 l auf. Mein Interesse an den üblichen Zierfischen wie Guppies etc. begann zu schwinden und ich schraubte meine Ansprüche höher. So begann ich mit einer Tropheus moorii 'Bemba' und 'Chipimbi'. Sie vermehrten sich gut und so probierte ich es weiter,
Ich kaufte mir vom 'Tanganijka- Lakeside' drei ausgewachsene 'Eretmodus cyanopticus' Wildfänge im Verhältnis 1:2.
Gehalten wurden und werden sie auch heute noch in einem 60x30x30cm Becken mit einer eingeklebten Rückwand und feinem Quarzsand. Mit Hilfe von Granitsteinen versuchte ich, den Tanganijkasee so gut wie möglich nachzuahmen.
Da der Eretmodus eine verkleinerte Schwimmblase besitzt und in Brandungsgebieten herumschwimmt, habe ich je einen kleine Filter mit 600l/h gegen die Wasseroberfläche und gegen die Steine gerichtet, zudem läuft am Tage noch eine Membranpumpe.
Wie die Eretmodus nun so sind, legen sie sich auf die Steine und lassen sich von der Strömung hin und her treiben.
Nach einem Monat sah ich, dass eine der beiden weiblichen Tiere eine Ausbuchtung am Maul hatte und ging davon aus, dass sie Eier trägt. Diese werden zu Larven, die dann dem männlichen Tier übergeben werden, in dessen Maul sie nun zum Minifisch heranwachsen (0,5/0,8cm).
Die Wasserwerte lagen zu diesem Zeitpunkt um 27°C, 16 dGH und einem pH- Wert von 7.
Schließlich sah ich einen kleinen Eretmodus unter einem Stein sitzen und quartierte ihn in ein kleines Aufzuchtbecken um. Dort kam er allerdings mit den Wasserbedingungen nicht klar.
Genau zwei Monate später hatte ich wieder Junge im Becken. Diesmal jedoch habe ich die Elterntiere aus dem Becken genommen und zwei der Jungtiere überlebten dann.
Diese habe ich mit TetraMin Baby und O.S.I. Spirulina Algen gefüttert.
Ein guter Tipp: Man nehme eine alte elektrische Kaffeemühle, gebe TetraMin, TetraRubin, TetraPhyll und O.S.I. Spirulina Algen in den Behälter, drücke den Knopf und schon hat man das beste Aufzuchtfutter für Tropheus, Eretmodus usw.

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Blaue Antennenwelse von Peter Hildebrand

Der Antennenwels gehört ohne Zweifel zu den bekanntsten Aquarienfischen Europas. Er ist extrem einfach zu pflegen, da er keine besonderen Ansprüche stellt. Die einzelnen Arten der Ancistrus sind jedoch mittlerweile schwer zu unterscheiden, da sie sich untereinander auch mischen.
Die bis zu ca. 15 cm großen Sauger leben in schnell fließenden Flüssen des Amazonas und raspeln dort Algenbeläge von Steinen und Wurzel ab. Dabei bewegen sie sich mit Hilfe ihres Saugmauls vorwärts, um nicht von der Strömung weggerissen zu werden.
Die Männchen tragen einen geweihartigen Aufwuchs über der Stirn und des Saugmauls, während bei den Weibchen diese Auswüchse kleiner oder gar nicht auftreten.

Da die Tiere hauptsächlich dämmerungsaktiv sind, sollte man ihnen unbedingt einen Unterschlupft in Formen von Wurzeln, Kokosschalen etc. Zur Verfügung stellen. Dort können sie die Tageszeit verbringen.
Diese Fische kommen aus sehr weichen Wasserbächen, aber sie lassen sich ohne Probleme in unserem harten Wasser halten und auch ohne Schwierigkeiten nachziehen. In diesem Punkt sind sie völlig unkompliziert. Das trifft auch auf die Fütterung zu.

Üer die Fortpflanzung entscheidet das Männchen, indem es sich einen geeigneten Laichplatz sucht. Dies wird in der Regel eine Höhle oder auch ein Platz unterhalb einer Wurzel sein. Hat er sein Zuhause gefunden, räumt er es erst mal auf und hält es auch schön sauber. Anschließend sucht er sich ein geeignetes Weibchen und lockt es zu sich nach Hause. Dort wagt er ein Paarungstanz. Indem er sie mit seinen Geweih des Körpers kitzelt, stimuliert er ihre Paarungsbereitschaft. Hat das Weibchen ihre klebrigen Eier in der Höhle angeheftet, schmeißt das Männchen sie wieder raus und kümmert sich allein um den Nachwuchs. Er pflegt das Gelege, indem er es mit frischen Wasser befächelt und abgestorbene Eier entfernt. Nach ca. fünf Tagen schlüpfen bis zu 150 jungen Sauger, die sich noch ca. zwei Wochen von ihrem Dottersack ernähren. Anschließend fressen sie schon das gleiche Futter wie die Elterntiere.

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Pflanzenkauf von Lutz Rieger

Die Aquarienpflanzen sind bei ausreichender Beleuchtung am Tage wichtige Sauerstoffspender. Sie tragen erheblich zum ökologischen Gleichgewicht bei. Bei Neueinrichtungen bauen schnellwüchsige Pflanzen überschüssigee Mineralsalze ab, stabilisieren somit das Wassermilieu und verhindern eine übermäßige Algenbildung.
Ich habe mich bei der Bepflanzung meines Diskusbeckens für Anubias, Javafarn und Echinodoris entschieden. Obwohl natürlich nicht biotopgerecht, aber mir ist das egal (den Fischen auch, Anmerkung der Redaktion), Hauptsache die Pflanzen vertragen die hohe Wassertemperatur. Ein biotopgerecht eingerichtetes Becken ist doch meist langweilig anzusehen, daher bin ich gerne zu einem Kompromiß bereit. Lachen Sie nicht, aber ich rate Ihnen, sich vor dem Bepflanzen eine Skizze zu machen. Auch die Anzahl der benötigten Pflanzen sollte darauf vermerkt sein. Mit dieser Skizze gehen Sie dann einkaufen.
Die Händler verkaufen Ihnen die Pflanzen in kleinen Töpfen mit Steinwolle oder ähnlichem als Substrat dienenden Stoffen. Diese müssen restlos entfernt werden. Natürlich sehr vorsichtig, da sonst die zarten Wurzeln brechen können. Vor dem Einpflanzen die Wurzeln etwas herunterschneiden. Die Pflanze oberhalb der Wurzel fassen, in den Bodengrund drücken und wieder etwas herausziehen. Anubias und Javafarn werden auf oder an Wurzeln oder Steinen befestigt, bis sie angewachsen sind, dann die Schnur oder den Gummi entfernen.
Die Höhe des Bodengrundes muß der Größe der Pflanzen angepaßt sein, da große Pflanzen auch große Wurzelballen bilden. Das erreichen Sie durch den Einbau von Treppen und Terrassen.
Jedes Aquarium braucht eine „ökologische Einfahrzeit“, etwa zwei bis drei Monaten. Lassen Sie Ihrem Aquarium diese Zeit, nehmen Sie keine größeren Veränderungen vor. Setzen Sie einige Algenfresser ein. Fische frühestens nach zwei bis drei Wochen einsetzen. Lichten Sie schnell wachsende Pflanzen aus und entfernen Sie abgestorbene Blätter. Ich hoffe, Sie haben viel Spaß am neuen Aquarium.

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Gemalter Schwielenwels von Doreen & Torsten Bujarra

Als ich 1990 nach einer längeren Pause wieder in die Aquaristik einstieg, legte ich mir ein nicht sehr geläufiges 100x30x40 cm Aquarium und ein 60x30x30 Aquarium für eventuelle Nachzuchten zu.
Ich besetzte das Becken mit Guppy's , Schwertträgern und drei Schwielenwelsen (ca. 4 cm). Hinzu kamen noch einige Pflanzen, damit die Tiere sich einigermaßen zu Hause fühlen.
Aus meinen früheren Aquarianerzeiten wußte ich, daß man größere Schwielenwelse mit Regenwurmstückchen füttern kann und ich nahm eine Babybadewanne, brannte ein nicht zu kleines Loch in die Mitte (damit sich die Nässe nicht staut) und holte mir aus einer- von den Gärtnern ewig vergessenen Stelle im Park Erde, Laub und Rotwürmer.
Da ich anfangs kein richtiges Konzept für die Pflege der Rotwürmer hatte und die Wanne öfters ausgetrocknete, es eventuell gar zu warm im Keller war, gelang mir die Zucht der Rotwürmer nur spärlich bis gar nicht. Aber: Es entwickelte sich etwas weitaus Besseres und Produktiveres: Enchytraen.
Anfangs fütterte ich die Würmer gelegentlich mit Laub und Küchenabfällen, welche ich unter die Erde gab, aber da sich besonders in den Sommermonaten doch ziemlich starke Gerüche entwickelten, mußte ich nach einer anderen Lösung suchen. Nun füttere ich die Würmer ein- bis zweimal pro Woche mit Mehl, Paniermehl, Butterkeksen (immer im Wechsel), wobei ich pro Wurmkiste ein bis zwei Futterstellen (hier sammeln sich die Würmer zu Tausenden) habe und so brauche ich nicht die gesamte Erde durchwühlen.

Alles in allem entpuppte sich zwei Jahre später als Volltreffer, als die Schwielenwelse zu stattlichen 18 cm großen Tieren herangewachsen sind (ein Männchen und zwei Weibchen), mit Ausnahme der Guppys, denn die männlichen Guppys sind nachts leichte Beute. Der dämmerungs– und nachtaktive ausgewachsene Schwielenwels ist ein Räuber, der seine Beute im Schlaf erwischt.
Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass sich nur einer der drei Tiere auf Fisch spezialisiert hat, oder gar nur kränkelnde und schwache Tiere Beute wurden. Also beschränkte ich den Bestand auf drei Schwielenwelsen a 18 cm und maximal fünf rote Schwertträger a ca. 8 - 10 cm .
Als Filter benutzte ich einen kleinen Fluval 1 Ausströmer und eine Membranpumpe mit Sprudelstein und Schwammfilter.
Ich besorgte mir einen Stein für Starkstromkabel, der als Höhle diente. Darauf kam eine große flache Wurzel mit Javamoos und darüber Sumatrafarn als Schwimmpflanzen, deren Wurzeln manchmal mit dem Moos verwachsen (linke Aquariumseite).
Der durchgehende festsitzende Glassteg in der Mitte des 100x30x40 cm Aquariums wurde als Bauplatz für das Schaumnest angenommen (alle anderen Versuche wie Steroporplatten usw. scheiterten). Der Bereich unter dem Glassteg blieb von Pflanzen weitestgehend frei, hauptsächlich um den Tieren das freie Schwimmen zu ermöglichen. Außdem nutzte ich den Platz als Futterstelle.
Rechter Hand vom Glassteg stand eine Echinodorus bleheri Mutterpflanze und einige Cryptocorine wendtii Büschel. Den Fluval 1 Ausströmer, den ich täglich morgens säuberte, setzte ich dicht hinter die große Amazonas in Bodennähe, so dadd die Strömung (besonders Oberfläche) stark verringert wurde. Sprudelstein und Schwammfilter kamen auf die linke Aquariumseite hinter die Höhle.
In dem so eingerichteten Aquarium gelang mir selbst die Nachzucht größerer Schwertträgermengen, denn die Schlauesten hatten genügend Verstecke und Fluchtmöglichkeiten.
Wasserwechsel täglich zehn bis zwanzig Liter je nach Außentemperatur und Wassertrübung. Soll heißen, daß ich an heißen Sommertagen morgens mit Bodengrundreinigung 10l und nachmittags ein wenig zum Herunterkühlen 10l gewechselt habe. Denn der Schwielenwels mag es eher kühler, obwohl die Eiablage auch bei 28–29°C erfolgte.
Gefüttert habe ich morgens einen Würfel gefrorene rote Mückenlarven, gegen 10 Uhr lebende Wasserflöhe, zwischendurch (wenn die Fische noch nach Futter suchten) Trockenfutter oder ein bis drei Futtertabletten. Abends wieder einen Würfel rote Mückenlarven oder ein- bis zweimal wöchentlich lebende Enchytraen mit Rotwurmstückchen satt und einmal die Woche 99% mageres Schabefleisch (Kalbsfleisch). Diese Futtermittel sind (bis auf die Trockenfuttermittel) sehr gehaltvoll, die der Schwielenwels zur Eibildung benötigt. Denn die Weibchen müssen bis zu 300- im Vergleich zu anderen Fischen- sehr große Eier bilden.

Ab dem 2.–3. Lebensjahr fängt das Männchen an das Schaumnest zu bauen. Dies erfolgte bei mir in den Abend- und Nachtstunden. Ist das Nest grobschaumig (oberflächlich), dann stimmt irgendetwas noch nicht. Da die Tiere sehr launisch sind und starke Charaktere besitzen, versuchte ich mich auf die Tiere einzustellen. Kontrollierte jeden morgen die Nestbeschaffenheit und stellte mir die Frage, was ich diesmal falsch gemacht haben könnte.
Das kann alles mögliche sein. Die wichtigsten Störfaktoren waren bei mir Geräusch- und Lichteinwirkung. Geräusche können manchmal vom Sprudelstein oder Ausströmer ausgehen. Diese schaltete ich dann nachts aus.
Lichteinwirkung kann angefangen mit Blitzen (Gewitter), über Straßenlaternen oder gar wenn ich selbst nachts das Licht irgendwo einschaltete. Einmal setzten sie aus, weil die große Amazonas ca.3 cm zu dicht (die Blätter) am Laichplatz stand. Ich rückte sie noch dichter an den Ausströmer heran.
Auch ist Überbesatz mit Beifischen ein sehr wichtiger Störfaktor, den ich später- als ich mich vor Nachzuchten kaum noch retten konnte- nutzte und somit den Eltertieren Ruhe gönnte. Wenn irgendwann wieder alles stimmt, dauert es trotzdem wieder eine Weile, bis die Tiere sich an die neuen Umstände gewöhnt haben. Praktisch fing ich wieder fast von Null an.
Nach einem Umzug zum Beispiel dauerte es zwei Jahre bis die Tiere wieder gelegt haben, obwohl ich das Becken genau so eingerichtet hatte wie das Vorherige.
Die Weibchen waren pralle voll mit Eiern, nur das Wasser war härter. Das erste Gelege wurde im laufe des nächsten Vormittags wieder aufgefressen, aber ich bekam, wenn ich alle Faktoren beachtete jede Woche ein neues Gelege (vermutlich wechselten sich die Weibchen ab). Nur mußte ich mich noch bis 1999 gedulden, bis es mir gelang, erste Komplettgelege groß zu ziehen. Die Aufzucht der Jungfische stellte sich als erneute Wissenschaft für sich heraus.
Im laufe der Zeit bekam ich es an der Beschaffenheit des Schaumnestes (feinporig) und am Verhalten der Tiere mit, wann sie legen wollen. Dies meist bei der Abendfütterung (gegen 19.00 Uhr), indem mich der Bock beim Hineinhalten des Futters angriff. Auch die Weibchen verhalten sich ein wenig anders als sonst. Ich schaltete dann gegen 20 Uhr alles aus, um absolute Ruhe zu ermöglichen. Am nächsten Morgen mußte es dann schnell gehen: Licht an, schauen ob das Nest auch voll ist und den Bock mit Klappergeräuschen vom Gelege verjagen. Ansonsten greift der Bock immer wieder an. An sich tut das zwar nicht weh, aber es kommt jedesmal so unerwartet, dass man sich vor Schreck irgendwo die Knochen einhaut.
Man sollte zwar meinen, dass das Männchen wirklich Brutpflege betreiben will. Aber meiner Meinung nach gibt es in der Gefangenschaft keinen Einzigen, der das auch tut. Also Eier mit dem Zeigefinger von dem Mittelsteg (der im übrigen algenfrei sein muß) abziehen und auf dafür vorbereitete Styroporstreifen wieder ankleben (sie sind selbstklebend). Das Ganze ins 60x30x30 cm Becken- eingerichtet mit feinsten Bodengrund, Tonscherben, kleinen Blumentöpfen oder Vasen, die leicht in den Bodengrund gedrückt werden und nach dem Schlüpfen (ca 2–3 Tage) als Höhle dienen können. Meisten liegen die Jungtiere ersten Tage frei auf dem Boden( 5 – 7 mm).
Das Licht bleibt aus und wird nur mal zum Nachschauen und zum Wasserwechsel eingeschaltet. Sauerstoff wird mittels Membranpumpe und Sprudelstein ganz minimal zugeführt.

Am ersten Lebenstag ernähren sich die Jungfische wohl noch vom Dottersack, aber dennoch gab ich wenigstens einmal Infusorien ( Heuansatz). Ab zweiten Lebenstag dann schon mal die ersten Artemianauplien. Zusätzlich habe ich dann auch schon den ersten halben Eimer (ca. 5l) Wasser vorsichtig- am Besten ganz ohne Bewegung- gewechselt. Die Zufuhr des Frischwassers erfolgte anfangs mit nur einem Luftschlauch, wenn die Jungfische ca. 1-2 cm groß sind. Nach und nach bis zu drei aneinander gebundene Luftschläuche, die immer noch weniger Druck erzeugen als der übliche Schlauch zum Wasserwechsel. Ab 2 cm Jungtiergröße nahm ich den normalen Schlauch, presste ihn aber mit der Öffnung an die Scheibe, um ja keine stärkere Strömung zu verursachen. Man kann nicht vorsichtig genug sein! Denn wenn sie sterben, sterben sie in der Regel alle und man fängt wieder von vorne an.

Im laufe der Zeit habe ich den Wasserwechsel auf dreimal täglich bis kurz über den Bodengrund gesteigert. Fangen die Tiere an zu fressen, produzieren sie ständig eine braune Brühe. Wenn ich mir sicher war (nach ca. einer Woche), dass die Fische alle Artemianauplien fressen, dann setzte ich die Zugabe der Infusorien ab und habe zusätzlich vorsichtig gefrohrene Cyclops beigefüttert. Wer die Möglichkeit hat, kann auch schon beim Einrichten des Aufzuchtbeckens lebende Cyclops (noch bevor die Schwielenwelseier hineinkommen) einsetzen, denn diese halten sich erstaunlich gut im Aquarium, vermehren sich auch und die Cyclopsnauplien dienen dann mit als erstes Futter. Aber es besteht leider auch die Gefahr, dass man sich neben den Cyclops auch Parasiten einschleppt wie z.B. Scheibenwürmer. Diese wiederum zerstören meist in den Abendstunden das Gelege.
Bei der Kombinationsfütterung (lebende Artemia und gefrohrene Cyclops) entstand eine Alge, die sich in den Flossen der Fische verfing und diese sich zu Tode schwammen, um sie abzuschütteln. Alles, was ich probierte ( super vorsichtig zu säubern), brachte nur noch mehr Schaden als Nutzen. Der Versuch- das eine Woche darauf folgende Gelege- mit in dieses Becken zu tun, brachte dann den Erfolg! Die erneut geschlüpften Jungtiere fingen an Infusorien zu fressen und diese Alge verschwand wie von selbst.
Die Fütterungen habe ich je nach Ermessen gesteigert.
Zusätzlich gab ich dann noch pulverisierte trockene Daphnien (müssen aber untergehen) und zur Nacht anfangs eine halbe pulveisierte Futtertablette.
Weitere Futtermittel wurden dann gefrorene Tubifex (keine lebenden) und rote Mückenlarven.
Auf Filter habe ich ganz und gar verzichtet, denn wie bei zu groben Bodengrund schwimmen die Jungtiere immer irgendwo hinein und kommen nicht mehr hinaus.
Die Wasserentnahme beim Wasserwechsel erfolgte nur aus dem Mittelwasser; weder von der Wasseroberfläche (ein Teil ist freischwimmend) und schon gar nicht vom Bodengrund. Jeder angesaugte Fisch ist verloren. So robust- wie man sagt- ist der Schwielenwels wahrlich nicht. Ich würde sagen, er verträgt nichts, was irgendwie Druck erzeugt. So sind mir selbst komplette (2– 3cm) Würfe nach dem Umsetzen in ein 80x40x40 Becken eingegangen. Der Grund war: der kleine Fluval 1 Ausströmer erzeugte meiner Meinung nach einen so großen Druck, dass den Tieren die Luftsäcke platzten und die Kiemenatmung allein nicht ausreichte. In Becken ab einem Meter Länge hatte ich diesbezüglich keine Probleme. Allerdings sind die Tiere bei 2–3cm Größe noch sehr schmal und können leicht in die Öffnungen des Filters kommen (denn sie versuchen alles als Höhle zu nutzen). Einige bleiben stecken , andere kommen nicht mehr hinaus. Ab einer Größe von 3–4cm bekommen sie dann mehr Körpervolumen.
Da ich wußte wie heikel die Aufzucht der Jungen ist, nahm ich von Mai – August 1999 jedes Gelege und zog es auf je die gleiche Art und Weise auf. Ich schaffte es in dieser Zeit auf über 2000 Nachzuchten. Ab August setzte ich einige Jungfische zu den Elterntieren, damit diese erstmal nicht mehr legen. Auch ließ ich die Schwertträger Nachzuchten etwas größer werden. Im Übrigen war die Farbe der Jungtiere braun– schwarz und wenn irgendetwas nicht stimmte, färbten sie sich grau – schwarz (bei Wasserproblemen) bis schweinchenrosa (Transportfehler).
Das Wasserproblem war eher ein Futterproblem (Tümpelfutter). Hier schleppte ich mir vermutlich Bakterien mit ein, die so aggressiv waren, dass alles in den Aquarien kaputt ging (Fische und Pflanzen).
Um Transportfehler zu vermeiden , kamen nur maximal 3–5 Tiere (je nach Größe und Entfernung) in eine Transporttüte. Der Grund: Aus Angst legen sich die Tiere auf einen Haufen und zerreiben ihre Schleimhäute und die untersten im Haufen haben wenig Chance an die Oberfläche zu kommen und können ersticken.
Übrigens hatte ich keinerlei Krankheiten im Aquariunm. Zwar sind mir bei den Zuchttieren ab und an weiße Pünktchen aufgefallen (die ich vorsorglich auch behandelte), diese können aber auch eine Art Laichausschlag gewesen sein.

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Brutverhalten verschiedener Süsswasserfische von Heinz Bernsee

Freilaicher ohne Brutpflege

Eier und Spermien werden ins Wasser abgegeben; befruchtete Eier sinken zu Boden oder haften an Pflanzen etc. (Beispiel: die meisten Salmler, Karpfenfische und Regenbogenfische ).

Schaumnestbauer mit begrenzter Brutpflege

Nach der Befruchtung steigen die ölhaltigen Eier in ein vorbereitetes Schaumnest auf; das Nest wird bewacht, nicht aber die schwimmfähigen Jungfische (Beispiel: viele Labyrinthfische, Schwielenwelse).

Lebendgebärende

Befruchtung und Eientwicklung finden im Muttertier statt. Die Jungfische sind bei der Geburt fertig entwickelt und selbständig; eine Brutpflege erfolgt nicht (Beispiel: lebendgebärende Zahnkarpfen).

Brutpflegende Substratlaicher

Die Eier werden an eine feste Unterlage geheftet und dort befruchtet; die schwimmfähigen Jungfische werden 'geführt' und bewacht. Man unterscheidet Offenlaicher (Beispiel: Skalare, Tüpfelbuntbarsche) und Höhlenlaicher (Beispiel: Zwergbuntbarsche, Prachtbarsche).

Maulbrüter

Die Eier werden nach dem Ablaichen ins Maul genommen und oft auch erst dort befruchtet; auch die schwimmfähigen Jungfische fliehen bei Gefahr zurück ins Maul (Beispiel: kleiner Maulbrüter).

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Das erste Mal - Skalare von Lutz Rieger

Als meine Skalare im Gesellschaftsbecken ablaichten, war für mich eines klar: "Mit diesem Paar fängst du an zu züchten!!!"
Gesagt getan! Ein 50 x 45 x 45 großes Becken (ca. 100 Liter) wurde hergerichtet. Alle Einrichtungsgegenstände wie Heizstab, Innenfilter, Wurzel, Sprudelstein, Tonblumentopf, Pflanze (Anubias barelli) wurden gründlich gesäubert. Der regelbare Innenfilter wurde mit Watte bestückt, der Heizstab auf 26/27 Grad eingestellt, die Wurzel in eine Ecke gelegt, die Luft feinperlig eingestellt, der Tontopf mit gereinigtem Kies gefüllt und die Anubias eingepflanzt. So weit, so gut. Um das Wasser zu enthärten, anzusäuern und den pH-Wert zu senken, füllte ich im Handel erhältlichen Torf in ein Netz und legte dieses über den Sprudelstein. Ein Vereinskamerad gab mir Erlenzäpfchen, von denen ich 3 ins Becken gab. Der Torf verhindert, dass sich Pilze und Bakterien ausbreiteten. Ca. 20% des Beckenvolumens bestanden zudem aus destilliertem Wasser. Nun hatte ich einen pH-Wert von etwas unter 8,0. Am 4. Tag war dieser dann bei 6,5. Nun konnten die Skalare endlich umziehen!
An den ersten beiden Tagen hatte das Paar genug damit zu tun, die Guppys zu verjagen, die im Nachbarbecken wohnten. Später fingen sie dann an ein Blatt zu putzen. Ihre Genitalpapiellen waren deutlich zu erkennen. Das Weibchen hatte eine stark ausgeprägte Laichröhre. Das Männchen dagegen eine deutlich kürzere, dünnere sowie spitzere.
Das Ablaichen erfolgte am frühen Abend, wobei das Weibchen eine sogenannte Eispur auf das Blatt legte und das Männchen diese wenige Sekunden später befruchtete. Nach Abgabe von ca. 200 Eiern war das Ablaichen beendet.
Von nun war stets einer der „Eltern“ am Gelege um unbefruchtete oder verpilzte Eier zu entfernen. Wer sich von nun an dem Becken näherte, wurde sofort herausfordernd angeschwommen und zum Rückzug aufgefordert! Drei Tage später begannen sich die Eier zu bewegen; die Brut schlüpfte. Die Eltern halfen, indem sie die Eier ins Maul nahmen, die Jungen buchstäblich aus dem Ei kauten und auf das Blatt zurückspuckten, wo sie dann an ihrem Klebefaden haften blieben. Mehrmals am Tag wurde die gesamte Brut auf ein anderes Blatt umgebettet.
Da die Jungen am 4.- 5. Tag nach dem Schlüpfen frei schwimmen sollten und sofort gefüttert werden mussten, setzte ich 2 Flaschen Artemia Nauplien (Salinenkrebse) an.
Selbstverständlich wurde der pH-Wert ständig überprüft. Bei zu starkem Abfall (unter 6,0) musste sofort entgegengesteuert werden, z.B. durch Herausnehmen der Erlenzäpfchen, Halbieren der Torfmenge oder Zumischen von Leitungswasser.
Am 5. Tag wurden die Kleinen noch immer sofort ins Nest zurückgespuckt, somit war noch kein Freischwimmen zu erkennen. Am 6. Tag jedoch schwammen viele der Jünglinge schon ein Weilchen selbststündig umher, so dass ich mich entschloss, das erste Mal zu füttern.
Damit war, im wahrsten Sinn des Wortes, die Sache gegessen, denn bei der Jagd auf die kleinen Krebse wurden sie selbst aufgefressen!

WAS HABE ICH FALSCH GEMACHT???

Nach langem Überlegen kam ich gleich auf zwei Fehler:
1. Ich vernachlässigte das Füttern des Elternpaares.
2. Ich fütterte die Brut zu früh!
Also, auf ein Neues!!! Ich ließ das Zuchtpaar im Becken und veränderte auch an der Einrichtung und am Wasser nichts.
Das Elternpaar wurde mit Mückenlarven und Trockenfutter reichlich gefüttert, so dass es nach 9 Tagen zu einem erneuten Ablaichen kam.
Dieses Gelege wurde jedoch einen Tag später komplett verspeist!

Beim 3. Gelege erhöhte ich die Temperatur auf 28° Grad. Am 4. Tag nach dem Ablaichen schwammen die Ersten schon einige Zeit herum, doch ich übte mich in Geduld und fütterte nur die Eltern mindestens zweimal täglich mit Trockenfutter und Mückenlarven.
Endlich am 6. Tag schwammen die Jungen frei und ich fütterte sie 4x täglich mit Salinenkrebsen.
Die Eltern nahmen ihre Sprösslinge jetzt nur noch gelegentlich ins Maul, um sie vor den im Nachbarbecken lebenden Guppys zu retten! Das 'ins Maul nehmen' hörte nach dem 6. Tag völlig auf und so entschloss ich mich, die Eltern am 10. Tag ins Gesellschaftsbecken zurückzusetzen. Dort sollten sie für das nächste Gelege Kraft tanken.
Die Kleinen bekamen weiterhin 3-4 mal täglich Salinenkrebse. Nach 14 Tagen bot ich außerdem Mikrowürmchen und sehr feines Trockenfutter an.
Jeden 2. Tag wechselte ich jetzt ca. 5 Liter Wasser, wobei ich versuchte, durch Mischen von destilliertem und Leitungswasser, den pH-Wert langsam wieder auf ca. 8,0 anzuheben. Das klappte alles wunderbar, sie wuchsen und gediehen prächtig.
So, wenn jetzt jemand Lust auf die Zucht von Skalare bekommen hat, nehmt diesen Bericht bitte nicht als Rezept, sondern nur als Anregung! Am Besten ist es so wie ich, eigene Erfahrungen zu sammeln und daraus zu lernen.

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Zucht von Skalaren von Gabi Rieger

Ich weiß, daß diese Art der Zucht nicht überall Zustimmung findet, aber wenn ein schönes Paar auch nach vielen Versuchen nicht zur Pflege bereit ist, kann das der letzte Ausweg sein.
Sie richten ein Aquarium von mindestens 40cm Höhe ein. Vollständig säubern, zu ¾ mit Wasser befüllt, ein luftbetriebener Dreiecksfilter mit Aktivkohle (obere Abdeckung Filterwatte). Temperatur wie im Skalarbecken. Zwei Tage wird über Kohle gefiltert, dann Die Kohle entfernt und durch Torffasern ersetzt. Das Becken mit destilliertem Wasser auffüllen. Wenn Sie Amazonasschwertpflanzen im Skalarbecken haben, werden die Skalare auch daran ablaichen.
Ist das Eierlegen und -befruchten abgeschlossen, schneiden Sie das Blatt mit dem Gelege ab und bringen es ins vorbereitete Becken. Die aufsteigenden Luftblasen- der ebenfalls benötigten- Durchlüftung müssen das- mit einem Stein befestigte- Blatt berühren. Die Temperatur liegt bei 28°C und Sie geben nun etwas Methylenblau ins Wasser. Wird das Gelege weiß, sind die Eier unbefruchtet. Ansonsten werden Sie in wenigen Tagen junge Skalare haben. Nun das Methylenblau mit Kohle heraus filtern. Die Jungen mit frisch geschlüpfter Artemia füttern, dann Staubfutter, später Wasserflöhe, Mückenlarven.

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Co2 in der Aquariatik von Andreas Ludwig

Warum braucht man Co2 im Aquarium?

Pflanzen benötigen Co2 für ihr Wachstum. Bei der Photosynthese wird Co2 mit Wasser und Licht zur Pflanzennahrung (Zucker) umgewandelt, wobei auch Sauerstoff freigesetzt wird. Verschiedene Pflanzensorten brauchen auch unterschiedliche Co2- Mengen. Zusätzlich kann auch der pH-Wert (Säurewert des Wassers) gesenkt werden.
Kohlendioxid (Co2) reagiert mit Wasser, es entstehen kleine Mengen Kohlensäure, die den pH-Wert senken. Viele Fische fühlen sich in diesem Wasser sehr wohl und lassen sich leichter nachzüchten.

Sinkt der Sauerstoffgehalt durch die Co2- Zugabe?

Nein! Dies ist ein weit verbreiteter Irrtum.
Bei Co2- Gebrauch sollte auf zusätzlichen Sauerstoff im Aquarium verzichtet werden, (gemeint sind Sprudelsteine, Diffusoren oder ähnliches), weil diese das Co2 aus dem Wasser sprudeln. Eine, durch den Filterauslauf bewegte, Wasseroberfläche sorgt für optimalen Sauerstoffgehalt im Aquarium.

Ist zuviel Co2 im Aquarium schädlich?

Wie bei allen Dingen ist es nicht immer so: Je mehr desto besser. Es kommt vielmehr auf die richtige Menge an. Deshalb ist es wichtig, den Co2-Gehalt im Becken zu kontrollieren und die Co2-Zufuhr zu regulieren. Denn ein Zuviel schadet Fischen und Pflanzen.

Können mehrere Aquarien mit einer Co2- Anlage betrieben werden?

Leider heißt die Antwort: Nein! Weil das Co2-Gas immer den Weg des geringsten Widerstandes geht und durch die Reaktoren unter der Wasseroberfläche verschiedene Gegendrücke herrschen würden. Das Co2 könnte nicht in den Aquarien reguliert werden.

Co2- Anlagen im Aufbau

1.)Co2 Gel- Car Flasche (Hefezellen und Zucker) ca. 30 Tage
Thermobehälter für eine stabile Temperatur
Blasenzähler
Reaktor

2.)Co2 Gasflasche Direktanschluss
Druckmindere
Rücklaufsichrung
Blasenzähler
Filterstation bzw. Reaktor

3.)Anschluss über eine Schaltuhr
wie Direktanschluss
Zeitschaltuhr
Magnetventil

4.)Anschluss mit elektronischer Steuerung
wie Direktanschluss
pH- Kontrolle mit geeichter Messsonde
Magnetventil
Blasenzähler

Die optimale Lösung ist die Co2- Anlage mit elektronischer Steuerung, da immer die optimale Co2- Menge ins Wasser abgegeben wird (tagsüber mehr, nachts weniger oder keines).

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Wie ein Aquarianer wieder zum Aquarianer wurde von Heinz Bernsee

Durch häufigen Besuch meines Schwagers, bin ich mehr oder weniger zu meinem ersten Aquarium gekommen. Das war- soweit ich mich nicht irre 1975.
Nach ersten Anfangsschwierigkeiten, die bei fast allen Neuanfängern eintreten, war nach einer gewissen Zeit alles in Ordnung. Also zogen wir jeden Sonntag von einer Börse zur anderen, egal in welchen Bezirk sie stattfand. Irgendwann trat ich einem Aquarienverein bei,um mir Tipps und Tricks zu holen.
Bis sich bei uns 1983 Nachwuchs eingestellt hatte, blieb ich dabei. Jetzt brauchten wir den Platz. Habe dann mein Hobby vollkommen aufgegeben.
Als ich irgendwann mal wieder im Zoofachgeschäft war und die Aquarien sah, schlug das Herz gleich schneller. Eines gefiel mir besonders. War nicht zu groß und nicht zu klein. War ein 160 Liter Becken. Und dazu noch komplett, mit Filter und Beleuchtung. Ich dachte: Na prima, für den Preis kaufe ich das Becken sofort.
In der Zwischenzeit habe ich wieder mehrere Becken, was bei so einem Hobby nicht ausbleibt.
So ging dasselbe Spiel wie vor ein paar Jahren noch einmal los: Ich las im MV Express, dass es einen Aquarienverein im MV gibt.
Also hin und mal sehen, was sich in dem Verein so tut. Ich wollte mir Anregungen holen und auch Erfahrungswerte von anderen Aquarianern erfragen. Nach geraumer Zeit trat ich dem Verein bei. Im Aquarienverein gibt es viele Aktivitäten wie Börsen, Fachvorträge, Tümpeltouren, aber auch noch andere Aktionen. Ich kann nur jedem Neuanfänger empfehlen, sich einem Aquarienverein anzuschließen. Wo findet man sonst so viele Hobbyaquarianer, die einem mit ihren Erfahrungen, mit Rat und Tat völlig selbstlos zur Seite stehen. Das kann man leider von vielen sogenannten Fachgeschäften nicht behaupten.

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Meine "Zuchterfahrungen" mit Sturisoma aureum von Silvia Lange

Auf einer Börse erstand ich mal fünf Tiere mit Namen Sturisoma aureum. Wie sich später herausstellte, hatte ich mir drei männliche und zwei weibliche Tiere zugelegt. Den Unterschied erkennt man am Backenbart der geschlechtsreifen Männchen. (Das ist eine Ansammlung von Borsten links und rechts des Kopfes.)
Eines Tages guckte ich nichtsahnend in mein Gesellschaftsbecken und sah zu meinem Erstaunen an der Frontscheibe ein Gelege von ca. 70 Eiern, auf denen das Männchen saß und fleißig Brutpflege betrieb.
Die Freude war groß! Also, gleich Literatur her und lesen.
ZUCHT NICHT EINFACH! Stand da. Ha, dachte ich, toll die haben ja nun schon mal bei mir abgelaicht, dann geht’s auch irgendwie weiter. Ich beobachtete das Gelege täglich und es tat sich auch was. Die Eier verfärbten sich und man konnte immer besser die Jungtiere durch die Eihülle erkennen.
Nach etwa einer Woche schlüpften die jungen Welse und man sah immer vereinzelte Jungtiere an der Scheibe oder an Einrichtungsgegenständen sitzen. Bis dann eines Tages kein einziges Tier mehr zu sehen war.
Prima, das war’s dann auch schon, dachte ich.
Ich brauchte aber nicht lange warten, bis schon das nächste Gelege an der Scheibe klebte. Noch ein Versuch!
Ich nahm ein Gefäß, füllte es mit Wasser und schabte die Eier vorsichtig mit einer Rasierklinge von der Scheibe. In dem Gefäß versorgte ich die Eier mittels einer Luftpumpe mit Sauerstoff und wartete ab. Es tat sich tatsächlich was: Wie zuvor verfärbten sich die Eier, doch während nach einer Woche einige Welse schlüpften, hatte ich das Gefühl, dass sich andere nicht aus der Eihülle befreien konnten. Also nahm ich einen weichen Pinsel und fing an, damit die Eier unter leichtem Druck zu massieren. Es half und mir war auch gleich klar, warum das Männchen ständig das Gelege bearbeitet. Er hilft den Jungen beim Schlüpfen. Wie dem auch sei, ich fütterte die Brut mehrmals täglich mit feinem Staubfutter und wechselte täglich das Wasser.

Nach ein paar Tagen konnte ich zwar bei den Tieren Wachstum beobachten, musste aber leider auch feststellen, dass mir täglich einige Jungtiere eingingen. Nicht gerade sehr erfreulich!
Nachdem ich das ein paar Mal geübt hatte und so circa in 3 Laichperioden von ungefähr 900 Eiern etwa 7 Jungtiere so groß bekam, dass ich sie auf unserer Börse abgeben konnte, dachte ich mir, das kann es nicht sein.
Jetzt sollte ich eine Technik finden, mit der man auch Erfolg hat:
Ich nahm ein Becken von etwa 80 Litern, Wasser rein, ein paar Pflanzen (ich bevorzuge Javafarn, weil sich darin mit der Zeit Kleinstlebewesen ansiedeln, die den Jungen als Nahrung dienen) und alle meine Alttiere eingesetzt. Nach einiger Zeit hatte ich wieder ein Gelege (die Laichzeit dauert übrigens etwa von Oktober bis März) und fing alle Alttiere, bis auf das brutpflegende Männchen heraus. Nach einer Woche schlüpfen die Jungen und das Männchen wurde ebenfalls umgesetzt.
Nun werden die Jungfische täglich mehrmals mit feinstem Staubfutter versorgt. Auf zu häufigen Wasserwechsel sollte allerdings verzichtet werden, da die Welse ziemlich empfindlich darauf reagieren könnten. Ich habe nur von Zeit zu Zeit das verdunstete Wasser nachgefüllt. Nach etwa 1 bis 2 Wochen haben die Welse eine Länge von ca. 1,5 cm und sollten nun zusätzlich mit Cyclops gefüttert werden.
Nach weiteren 2 Wochen kann man es auch mal wagen einen Teilwasserwechsel vorzunehmen (etwa ein Drittel Wasser austauschen).
Auf diese Weise habe ich es geschafft, regelmäßig Sturisoma aureum in größerer Menge nachzuziehen. Bei dieser einfachen Verfahrensweise dürfte man auch nicht so schnell die Lust daran verlieren.

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Der Guppy -Poecilia reticuata- von Peter Hildebrand

Ursprünglich lebten Guppys nördlich des Amazonas bis nach Venezuela und küstennahe Inseln dieser Regionen. Heute sind Wildguppys nahezu in den ganzen Tropen verteilt. Da sie auch in Schmutzwasser überleben und die dort lebenden Mückenlaven fressen, sind sie wichtige Helfer im Kampf gegen die Malaria- Mücken geworden.

Der Guppy wird seit 1908 in deutschen Aquarien gehalten und ist damit einer der ältesten Aquarienfische. Er ist aber auch immer noch einer der begehrtesten Süßwasserfische überhaupt. Da die anspruchslosen Zahnkarpfen durch Farbenpracht und Vielfalt sowie Ihre Vermehrungsfreudigkeit (auch als Millionenfisch bekannt) in so gut wie jedes Zierfischbecken passen.

Guppys kann man auch in kleinen Becken pflegen; man braucht auch nicht viele von ihnen. Ich jedoch halte sie lieber in größeren Gruppen, da sie durch ihr Durcheinander erst die richtige Freude machen. Sie sind auch nicht anspruchsvoll in Bezug auf die Fütterung. Doch wer sein Eigen nennt, sollte auch Abwechslungsreiches füttern. Am liebsten haben sie Mückenlaven oder lebendes Teichfutter (Wasserflöhe, Cyclops oder ähnliches), Würmchen (Grindal) und kleine Insekten. Auch an Temperatur lassen sie sich leicht gewöhnen. Diese liegt bei 22°C bis 30°C und der pH- Wert um 7,5 oder höher. Guppys gehören zu den lebendgebärenden Zahnkarpfen. Die Männchen begatten die Weibchen, die im Anschluss allmählich zunehmen. Kurz vor der Geburt sieht man den Trächtigkeitsfleck im Afterbereich besonders dunkel. Und vor dem Werfen halten die Weibchen sich gern versteckt, oft hinter hohen Pflanzen, die auch den Jungen als Verstecke dienen. Aus diesen Grund sollte man im Hintergrund und an den Seiten dicht- möglichst bis zur Wasseroberfläche bepflanzen. Gleichzeitig ist aber genügend Schwimmraum frei zu lassen.

Die noch ungefärbten Männchen erkennt man an dem andeutenden Begattungsorgan, das sich allmählich aus der Afterflosse bildet. Die Geschlechtsreife ist im Alter von etwa 3 Monaten erreicht. Dabei reicht eine einmalige Befruchtung für mehrere Würfe aus, weswegen man von einer Vorratsbefruchtung spricht.

So und nun wünsche ich noch viel Freude und Spaß mit unseren Millionenfisch.

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Der Hamburger Mattenfilter von Klaus Illing

Hamburger Mattenfilter werden in der Aquaristik zunehmend bekannter und vereinigen einige Vorteile in sich. Sie sind äußerst wartungsarm und arbeiten auf rein biologischer Basis in Süßwasseraquarien. Sie unterstützen die ohnehin ablaufenden mikrobiologischen Vorgänge durch ihren Aufbau und Dimensionierung. Dadurch wird die Wirkung der Filterbakterien optimiert bzw. die erforderliche Mulmmenge reduziert.

Der Mattenfilter besteht aus einer Schaumstoffmatte, wie sie in der Aquaristik üblich ist, die quer zur Strömungsrichtung im Aquarium oder im Unterschrank- soweit vorhanden- eingebaut wird. Die Matte wird aufgrund ihrer Abmessungen von dem Wasser mit einer bestimmten Anströmgeschwindigkeit durchflossen. Als Antrieb kann je nach Beckengröße ein einfachen Luftheber oder eine Kreiselpumpe dienen. Die Pumpe sollte dabei so stark sein, dass der Beckeninhalt pro Stunde 1-2 mal umgewälzt wird. Die Mattengröße sollte so gewählt bzw. berechnet werden, dass sich eine Durchflussgeschwindigkeit von etwa 5 – 10 cm pro Minute ergibt. Die Mattendicke beträgt dabei etwa 5 cm. Die Berechnungen ergeben, dass bei Standartbecken die Größe einer Seitenscheibe identisch mit der Größe der Matte ist. Daraus resultiert eine Fläche von etwa 440 cm² pro 100 Liter Aquarium, also eine Seitenlänge von knapp über 20 cm. Eine größere Matte ist dabei völlig unkritisch.

Ordnet man die Matte in einem Abstand von etwa 2 cm von der Seitenscheibe an, so können dahinter noch Heizung, Thermometer usw. "versteckt" werden.

Nach kurzer Zeit färbt sich die Matte graubraun ein und ist, unter Zuhilfenahme von einigen Pflanzen wie Javafarn, Anubias oder ähnliches nahezu unsichtbar.

Andere Bauformen sind denkbar und werden auch von Aquarianern mit Erfolg eingesetzt. Als Beispiel sei hier genannt eine- in eine der hinteren Aquarienecken- gebogene Matte oder ein Einbau in einem eventuell vorhandenen Unterbecken.

Ein Mattenfilter braucht für seine Funktion eine gewisse organische Mindestbelastung, die jedoch in üblichen Aquarien durchaus gegeben ist.

Auch wird ein Mattenfilter den üblichen Wasserwechsel nicht ersparen, da er anaerob arbeitet und Nitrat als Endprodukt erzeugt. Der Mattenfilter reduziert jedoch Ammonium (NH4) sehr schnell und zuverlässig. Dabei ergibt sich eine äußerst große biologische Stabilität des gesamten Systems sowie eine sehr hohe Standzeit des Filters. Seine aktiven Bakterien können anfallende Schwermetalle dauerhaft aufnehmen und festhalten. Reinigung eines Mattenfilters ist unnötig, ja sogar schädlich. Der Filter muss lediglich gangbar gehalten werden, wobei eine oberflächliche Absaugung aller paar Wochen ausreicht.

Quelle für Berechnungen: Olaf Deters

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