Der Aufbautermin war für etwa zwei Wochen vor der Eröffnung angesetzt, damit genügend Zeitspielraum zur Verfügung steht. Denn mitten beim Arbeiten finden sich immer noch Dinge, die fehlen, die nicht bedacht wurden oder die einfach nicht so passen, wie sie sollen.
Das Organisatorische lag längst hinter den Mitgliedern: Ein Ausstellungskomitee war benannt, das sich um alles weitere kümmern sollte. Diesem hatten Sponsoren ihre Beteiligung verbindlich zugesagt, die Presse war informiert und berichtete schon vorab. Handzettel und Plakate waren gedruckt und verteilt.
Nun wurden Tische geschleppt und in das Ausstellungshaus gebracht, ein Colli mit 15 nagelneuen Aquarien von unserem Sponsor, dem Märkischen Zoo- und Angelsport- Fa. Butzkamm- abgeholt, Elektrik verlegt, Tische mit Stoff abgedeckt, Becken aufgebaut. Dann hieß es: Wasser marsch!
Zum Glück waren die Räumlichkeiten wohl temperiert. So schafften es die Heizungen bereits am darauf folgenden Tag, die jeweils gewünschte Temperatur zu halten. Mit angeimpften Wasser, Wurzeln, Steinen und Pflanzen begann nun ein Aussteller nach dem Anderen, "sein" Becken nach eigenen Vorstellungen einzurichten. Zu jedem Becken wurde eine Kurzbeschreibung der Bepflanzung und des Besatzes ausgelegt.
Die ersten Besucher wollten sich natürlich sofort und lange vor Ausstellungsbeginn Fische ansehen und bekamen ihren ersten "Schnupperkurs" zum Thema: "Wie richte ich mein Aquarium richtig ein?" Nämlich: Nichts überstürzen! Ist das Aquarium "eingefahren", steht dem Besatz nichts mehr im Weg.
Pünktlich zum 30. Oktober stand die komplette Ausstellung mit 14 Süßwasserbecken, einem Seewasseraquarium, zwei Infoständen, mehreren Plakatwänden und natürlich den Tombolagewinnen, die am 07. November zur Jubiläumsbörse verlost werden sollten.
Die GESOBAU, die uns die Räume zur Verfügung stellte und an die auch von dieser Stelle ein herzlicher Dank geht, veranstaltete am Tag unserer Ausstellungseröffnung ein Mieterfest, was natürlich zu zusätzlichem Besucherzustrom führte.
Die Ausstellung ist immer von mindestens zwei Vereinsmitgliedern betreut worden, um Fragen fachgerecht zu beantworten. Auch Lehrer und Erzieher nahmen das Angebot der seperaten Führung von großen Gruppen und Schulklassen rege wahr, gab es hier doch Einblick in ein weit verbreitetes Hobby zum Nulltarif und ohne finanzielle Hintergedanken.
Nach sieben Tagen Anschauen, Informationen und Anregungen sammeln und von einem eventuell neuen Hobby träumen fand endlich im Ribbeck Haus die Fisch- und Pflanzenbörse zum Jubiläum statt.
Obwohl erst ab 10.00 Uhr geöffnet, kamen die ersten Besucher bereits um 9.00 Uhr und begehrten Einlass. Viele Tiere und Pflanzen fanden einen neuen Besitzer und ein neues Zuhause.
Mit der Verlosung der vielen Tombolapreise fand die Veranstaltung ihren krönenden Abschluss und der Verein einige Interessierte, die vielleicht einmal Vereinsluft schnuppern werden.
In der ersten Woche besuchten mindestens tausend Menschen unsere Ausstellung, die ursprünglich nur für sieben Tage angesetzt war. Auf Grund dieser großen Resonanz und dem ausdrücklichen Wunsch der GESOBAU wurde die Ausstellung noch um eine Woche verlängert.
Als der Verein der Aquarienfreunde im Märkischen Viertel so langsam in die Jahre kam, sprich das 10jährige Bestehen rückte näher, wurde lange darüber nachgedacht, wie man dieses Jubiläum auch der Außenwelt bekannt machen könnte.
Irgendwer kam auf die glorreiche Idee, eine Ausstellung unseres Hobbys wäre "die Sache".
Beschlossen war die Sache schnell, dass heißt so im Januar 2004 wurde der Beschluss gefasst, am Ende des Jahres soll die Ausstellung stattfinden.
Im März wurde dann, wie in Vereinen so üblich, ein Komitee gegründet. Es bestand aus den vier Vereinsmitgliedern Lutz, Heinz, Thomas und Klaus.
Ab diesem Zeitpunkt ging die Arbeit für die Vier erst richtig los.
1. Wie groß soll die Ausstellung sein (Anzahl der Becken)?
2. Wo kann man die Ausstellung aufbauen?
3. Wie lange wollen wir die Ausstellung machen?
4. Wer will was ausstellen?
5. Wollen wir Fremdaussteller zulassen?
6. Wie sieht es mit der Werbung aus?
7. usw. usw. usw.....
Bis zum Start der Ausstellung wurden ca 1000 Plakate und Handzettel gedruckt und im Märkischen Viertel und in den Wohnhäusern der Vereinsmitglieder verteilt. Dank sei dem Farblaserdrucker von Anita. Langsam rückte der Termin näher und plötzlich gab es Probleme mit dem Verteilen der Aquarien. Bei einem Vereinsfreund sind leider alle Tiere gestorben oder es fehlte die Zeit, ein Becken aufzubauen oder oder oder.... Viele verschiedene Gründe und der Termin kam immer näher. Irgendwann war es geschafft. 13 Vereinsmitgliedsbecken und 2 Gastbecken waren verteilt. |
Der Aufbau fing an: Jeweils ein Becken für einen Schultisch, der vorher mit farbigem Stoff abgedeckt wurde.
Kies rein, Wasser rein, Licht und Filter und Heizung an und das wars dann. 13 Becken waren befüllt. Die zwei Gastbecken blieben leer stehen. In einem sollte ein Seewasserbecken entstehen und das Andere....... keine Ahnung, mal sehen. Jetzt merkten wir, dass eine Lichtsteuerung mittels Schaltuhren schon nicht schlecht wäre. Vorgemerkt: wird noch besorgt. Ups ... man kann durch die Becken hindurchsehen... nicht gut... Rückwände müssen her! Blaue und grüne Tapetenreste zugeschnitten und hinter die Becken geklebt. Sieht gut aus... ist angenommen. So jetzt mussten die Becken erst einmal ein paar Tage einlaufen. |
Wir hatten für die Ausstellung ausgemacht, dass immer Vereinsfreunde anwesend sind, solange die Ausstellung für Besucher geöffnet ist.
Das war nicht immer einfach, weil die Meisten ja noch einer kleinen Nebenbeschäftigung (genannt Arbeit und Familie) nachgingen. Aber auch diese Hürde wurde gemeistert.
Am 30.10.2004 hatte die GESOBAU direkt vor ihrem Haus zum "Tag der offenen Tür" ein Bierzelt aufgebaut. Und unsere Plakate hingen überall.
Es gab einen regelrechten Ansturm. Wir zählten an diesem Tage allein ca. 500 Besucher.
Im ersten Aquarium hatte Udo Bräsick ein Seewasseraquarium eingerichtet und gleich daneben gab es blaue Floridakrebse zu sehen.
Das waren richtige Blickfänge, die in die weitere Ausstellung lockten.
Die "Wache" hatte alle Hände voll zu tun und es gab viele Fragen von Interessierten, die beantwortet werden wollten.
Fazit des ersten Tages: eine hervorragende Resonanz!
Die nächsten Tage gingen dann so weiter. Die Plakate hatten ihre Wirkung gezeigt und die Örtlichkeit war gut gewählt.
Wer die GESOBAU besuchte, aus welchem Grund auch immer, konnte sich die Ausstellung ansehen. Dies wurde auch rege genutzt.
Auch die Angestellten des Hauses zeigten Ihre Begeisterung und standen immer mal wieder ein paar Minuten vor den Becken (was wohl die Chefs zu den Pausen sagten?).
Es kamen in der folgenden Woche etliche Schulklassen auf Anmeldung bei Lutz, aber auch unangemeldet, weil sie von anderen Schülern gehört hatten, hier gäbe es was zu sehen.
Auch einige Hortgruppen kamen und die Erzieher nutzten den Besuch für Aufgaben, die dann in der Schule bearbeitet werden mussten (jeder merkt sich einen Fisch, den er dann in der Schule malt oder ähnliches).
Nemo, den Seewasserfisch erkanten alle Kinder und ich möchte nicht wissen, in wie vielen Familien es später Probleme gab, weil der Spöössling jetzt unbedingt und sofort ein Aquarium haben will, um Nemo schwimmen zu lassen.
Auch neue Fischnamen haben die Kinder kreiert. Kennt jemand den CD-Fisch? Nein?
Wir mussten uns auch erst den Diskus zeigen lassen, bevor wir wussten was die Kinder mit CD-Fisch meinen.
Die Woche neigte sich dem Ende zu, heißt der 06.11.2004, das Ende der Ausstellung nahte und immer öfter kam auf uns die Frage zu, ob wir nicht verlängern können.
Dies gab jedoch verschiedene Probleme. Das Größte war die ständige Anwesenheit eines Vereinsfreundes in der Ausstellung. Die Meisten hatte keine Zeit mehr und so wurde mit argem Magenschmerzen die Ausstellung um eine Woche also bis zum 12.11.2004 verlängert.
Dann musste aber unwiderruflich Schluß sein, weil wir am 13.11.2004 unsere Vereinsfahrt nach Stralsund antreten wollten und die Ausstellung ja auch noch abbauen mussten.
Bis zum 12.11.2004 lief die Ausstellung dann noch problemlos und unter mehr oder weniger großem Interesse beim Publikum..
In diesen 2 Wochen hatten wir ca. 1500 Besucher und da in dieser Zeit auch unsere Börse fiel ergab sich auch dort eine erhebliche Steigerung der Besucherzahlen.
Immer wieder fragten die Besucher wie auch die Angestellten der GESOBAU, ob so eine Ausstellung im nächsten Jahr wiederholt werden kann.
Auch tauchte die Frage auf, ob nicht ein großes Aquarium im Hause der GESOBAU aufgebaut und von uns betreut werden könnte?
Diese Fragen sollten jedoch im Verein noch ausführlich erörtert werden, da sich damit erhebliche Aufgaben verbinden.
Am 14. und am 15.11.2004 wurde dann die ganze Ausstellung abgebaut.
Dies ging nach anfänglichen Schwierigkeiten dann auch verhältnismäßig schnell vonstatten.
Naja, sagen wir mal so: Es waren genug Leute da, die alles abbauten. Genauso wie bei unserer monatlichen Börse. Ich musste mir überlegen, was ich mit 12 Eimern Kies machen sollte (keiner wollte ihn haben), aber sonst ging alles ziemlich flott.
Quintessenz der ganzen Sache:
Die Ausstellung war ein großer Erfolg und eine erhebliche Leistung für so einen zahlenmäßig kleinen Verein.
Im Märkischen Viertel kennen jetzt bestimmt eine Menge Leute unseren Verein und haben mal wieder etwas von unserem schönen Hobby gehört und gesehen.
Eine jährliche Ausstellung kann meiner Meinung nach der Verein nicht durchführen und über das Aquarium im GESOBAU Haus sollte man gut nachdenken.
Euer jetzt nicht mehr so gestresster Aquarienfreund Klaus Illing.